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Donnerstag, 17. Januar 2008
Jugendkriminailität, Zivilcourage und das "scheiß Privatfernsehen"
kurtinho, 21:48h
Wahrscheinlich bin ich jetzt der 3.457.483ste der seine Meinung zu dem Thema kundtut. Aber egal.
Ich weiß ja nicht, ob das wirklich jeder mitbekommen hat, aber in München ist ja ein Rentner von zwei hirnlosen, besoffenen "Mitbürgern mit Migrationshintergrund" schwer verprügelt worden, wenn ich das richtig mitbekommen habe. (<ironie an> War ja in letzter Zeit nicht viel zu hören darüber. Das Thema wurde ja geradezu totgeschwiegen... <ironie aus>) Und jetzt gibts auf einmal eine riesengroße Debatte darüber, was denn da schiefgelaufen ist und wie man so etwas verhindern kann.
So weit, so gut...bzw. schlecht. Hat sich aber jemand schonmal die Mühe gemacht, zu überlegen, was wohl aus der Sache geworden wäre, wenn 1. der Vorfall nicht an einer videoüberwachten U-Bahnhaltestelle, sondern in irgendeinem Park passiert wäre? wenn 2. kein Wahlkampf in einem relativ unbedeutenden Bundesland wäre (Achtung, persönliche Meinung!!!) und 3. das Opfer kein Rentner, sondern "nur" ein jugendliches Opfer gewesen wäre?
Zu Punkt 1:
Scheinbar schlagartig wird der deutschen Öffentlichkeit bewusst, dass es Problemjugendliche gibt, weil sie auf einmal fast live miterleben kann, wie es von Zeit zu Zeit in Deutschland zugeht. Ohne diese drastischen Bilder wäre die Geschichte doch schon weitaus unspektakulärer in den Medien und der Polemik der Politiker abgehandelt worden. Aber wenn man gar nicht mehr drum herum kommt, muss man halt Bestürzung vorheucheln...
Zu Punkt 2:
Was für ein Glück für Roland Koch, der gerade bemerkt, wie ihm seine Felle davon schwimmen, dass er sich durch diesen Vorfall als Hardliner profilieren kann. Ich will gar nicht zu sehr auf die ganzen Details eingehen, aber allein die Tatsache, dass Hessen die schlechteste Bilanz bei Jugendgerichtsverfahren hat (oder so etwas in der Richtung, hab den genauen Wortlaut jetzt nicht mehr im Kopf) spricht schon für sich. Ist außerdem schon bitter, wenn man dann auch noch merkt, dass man selbst in den eigenen Reihen über das Ziel hinaus geschossen ist.
Zu Punkt 3:
Ich muss ganz ehrlich zugeben, ich habe keine Ahnung wie es in den Problemvierteln deutscher Großstädte wirklich zugeht. Wie der Großteil der Bevölkerung kenne ich sie nur aus dem Fernsehen und ich muss sagen, da bin ich auch froh drüber. Aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, als ob so eine Verprügelung nicht das erste Mal und schon gar nicht das letzte Mal vorgekommen ist... Ich will gar nicht wissen, wieviele solcher oder ähnlicher Straftaten in Deutschland jährlich passieren. Und das überraschenderweise ohne, dass eine Medienkampagne daraus wird... Das könnte eventuell daran liegen, dass die Opfer schon daran gewöhnt sind oder als zu uninteressant angesehen werden, um sich ernsthaft mit dem Thema auseinander zu setzen.
In diesem Zusammenhang fällt auch oft der Begriff "Zivilcourage". Natürlich ist es eine gute Sache, sich für einen Fremden einzusetzen und ihm in einer bedrohlichen Situation zu helfen. Keine Frage. Aber kann man sich heutzutage eigentlich noch ernsthaft trauen, so etwas zu machen? Wer weiß denn, ob dann nicht auf brutalstmögliche Weise auch auf einen selbst losgegangen wird? Um das zu entscheiden Bedarf es entweder einer ziemlich guten Menschenkenntnis oder einer Riesenportion Glück.
Nur um das klarzustellen, ich bin auch dafür, zu helfen, wo man kann, aber vielleicht sollte man sich erst einmal Gedanken über die sinnvollste Art der Hilfe machen (ein Anruf bei der Polizei etc.), bevor man wortwörtlich ins offene Messer läuft. Nicht dass am Ende zwei Opfer ohne Hilfe zu beklagen sind...
Zu guter Letzt gibt es ja die immer wiederkehrende Debatte über die Gründe der Verrohung der Jugend. In diesem Fall sind es ausnahmsweise mal nicht die "Killerspiele" sondern die allseitsbeliebte fehlende Integration und ein seeehr alter bekannter, das "scheiß Privatfernsehen". Die wagen es doch glatt, zu den Zeiten zu denen viele Menschen (dementsprechend auch viele junge Menschen) Krimiserien und dergleichen zu zeigen, wo Tote zu sehen sind!!! Ja wo gibts denn sowas? Und dann werden die Toten auch noch vor laufender Kamera untersucht und zerpflückt! Das, zusammen mit den Killerspielen kann ja nur dazu führen, dass die Kinder und Jugendlichen auf die Straße rennen und alles angreifen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist (gut, so eine große Gefahr ist das doch nicht, ist doch ein Großteil der deutschen Kinder zu dick und zu faul, um zu rennen und zu jagen, aber das ist ein anderes Thema...).
Bleibt mir noch zu sagen, dass mir diese polemische Heuchelei sowas von auf die Nerven geht (um mich mal gepflegt auszudrücken, ist ja noch keine 22:00 Uhr). So tragisch der Anlass ist, ich hoffe wirklich, dass das alles bald vorbei ist. Aber da bin ich guter Hoffnung, die Medien sind ja gut in sowas und irgendwann wird in Hessen ja auch mal gewählt...
Ich weiß ja nicht, ob das wirklich jeder mitbekommen hat, aber in München ist ja ein Rentner von zwei hirnlosen, besoffenen "Mitbürgern mit Migrationshintergrund" schwer verprügelt worden, wenn ich das richtig mitbekommen habe. (<ironie an> War ja in letzter Zeit nicht viel zu hören darüber. Das Thema wurde ja geradezu totgeschwiegen... <ironie aus>) Und jetzt gibts auf einmal eine riesengroße Debatte darüber, was denn da schiefgelaufen ist und wie man so etwas verhindern kann.
So weit, so gut...bzw. schlecht. Hat sich aber jemand schonmal die Mühe gemacht, zu überlegen, was wohl aus der Sache geworden wäre, wenn 1. der Vorfall nicht an einer videoüberwachten U-Bahnhaltestelle, sondern in irgendeinem Park passiert wäre? wenn 2. kein Wahlkampf in einem relativ unbedeutenden Bundesland wäre (Achtung, persönliche Meinung!!!) und 3. das Opfer kein Rentner, sondern "nur" ein jugendliches Opfer gewesen wäre?
Zu Punkt 1:
Scheinbar schlagartig wird der deutschen Öffentlichkeit bewusst, dass es Problemjugendliche gibt, weil sie auf einmal fast live miterleben kann, wie es von Zeit zu Zeit in Deutschland zugeht. Ohne diese drastischen Bilder wäre die Geschichte doch schon weitaus unspektakulärer in den Medien und der Polemik der Politiker abgehandelt worden. Aber wenn man gar nicht mehr drum herum kommt, muss man halt Bestürzung vorheucheln...
Zu Punkt 2:
Was für ein Glück für Roland Koch, der gerade bemerkt, wie ihm seine Felle davon schwimmen, dass er sich durch diesen Vorfall als Hardliner profilieren kann. Ich will gar nicht zu sehr auf die ganzen Details eingehen, aber allein die Tatsache, dass Hessen die schlechteste Bilanz bei Jugendgerichtsverfahren hat (oder so etwas in der Richtung, hab den genauen Wortlaut jetzt nicht mehr im Kopf) spricht schon für sich. Ist außerdem schon bitter, wenn man dann auch noch merkt, dass man selbst in den eigenen Reihen über das Ziel hinaus geschossen ist.
Zu Punkt 3:
Ich muss ganz ehrlich zugeben, ich habe keine Ahnung wie es in den Problemvierteln deutscher Großstädte wirklich zugeht. Wie der Großteil der Bevölkerung kenne ich sie nur aus dem Fernsehen und ich muss sagen, da bin ich auch froh drüber. Aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, als ob so eine Verprügelung nicht das erste Mal und schon gar nicht das letzte Mal vorgekommen ist... Ich will gar nicht wissen, wieviele solcher oder ähnlicher Straftaten in Deutschland jährlich passieren. Und das überraschenderweise ohne, dass eine Medienkampagne daraus wird... Das könnte eventuell daran liegen, dass die Opfer schon daran gewöhnt sind oder als zu uninteressant angesehen werden, um sich ernsthaft mit dem Thema auseinander zu setzen.
In diesem Zusammenhang fällt auch oft der Begriff "Zivilcourage". Natürlich ist es eine gute Sache, sich für einen Fremden einzusetzen und ihm in einer bedrohlichen Situation zu helfen. Keine Frage. Aber kann man sich heutzutage eigentlich noch ernsthaft trauen, so etwas zu machen? Wer weiß denn, ob dann nicht auf brutalstmögliche Weise auch auf einen selbst losgegangen wird? Um das zu entscheiden Bedarf es entweder einer ziemlich guten Menschenkenntnis oder einer Riesenportion Glück.
Nur um das klarzustellen, ich bin auch dafür, zu helfen, wo man kann, aber vielleicht sollte man sich erst einmal Gedanken über die sinnvollste Art der Hilfe machen (ein Anruf bei der Polizei etc.), bevor man wortwörtlich ins offene Messer läuft. Nicht dass am Ende zwei Opfer ohne Hilfe zu beklagen sind...
Zu guter Letzt gibt es ja die immer wiederkehrende Debatte über die Gründe der Verrohung der Jugend. In diesem Fall sind es ausnahmsweise mal nicht die "Killerspiele" sondern die allseitsbeliebte fehlende Integration und ein seeehr alter bekannter, das "scheiß Privatfernsehen". Die wagen es doch glatt, zu den Zeiten zu denen viele Menschen (dementsprechend auch viele junge Menschen) Krimiserien und dergleichen zu zeigen, wo Tote zu sehen sind!!! Ja wo gibts denn sowas? Und dann werden die Toten auch noch vor laufender Kamera untersucht und zerpflückt! Das, zusammen mit den Killerspielen kann ja nur dazu führen, dass die Kinder und Jugendlichen auf die Straße rennen und alles angreifen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist (gut, so eine große Gefahr ist das doch nicht, ist doch ein Großteil der deutschen Kinder zu dick und zu faul, um zu rennen und zu jagen, aber das ist ein anderes Thema...).
Bleibt mir noch zu sagen, dass mir diese polemische Heuchelei sowas von auf die Nerven geht (um mich mal gepflegt auszudrücken, ist ja noch keine 22:00 Uhr). So tragisch der Anlass ist, ich hoffe wirklich, dass das alles bald vorbei ist. Aber da bin ich guter Hoffnung, die Medien sind ja gut in sowas und irgendwann wird in Hessen ja auch mal gewählt...
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