Donnerstag, 17. Januar 2008
Jugendkriminailität, Zivilcourage und das "scheiß Privatfernsehen"
Wahrscheinlich bin ich jetzt der 3.457.483ste der seine Meinung zu dem Thema kundtut. Aber egal.

Ich weiß ja nicht, ob das wirklich jeder mitbekommen hat, aber in München ist ja ein Rentner von zwei hirnlosen, besoffenen "Mitbürgern mit Migrationshintergrund" schwer verprügelt worden, wenn ich das richtig mitbekommen habe. (<ironie an> War ja in letzter Zeit nicht viel zu hören darüber. Das Thema wurde ja geradezu totgeschwiegen... <ironie aus>) Und jetzt gibts auf einmal eine riesengroße Debatte darüber, was denn da schiefgelaufen ist und wie man so etwas verhindern kann.

So weit, so gut...bzw. schlecht. Hat sich aber jemand schonmal die Mühe gemacht, zu überlegen, was wohl aus der Sache geworden wäre, wenn 1. der Vorfall nicht an einer videoüberwachten U-Bahnhaltestelle, sondern in irgendeinem Park passiert wäre? wenn 2. kein Wahlkampf in einem relativ unbedeutenden Bundesland wäre (Achtung, persönliche Meinung!!!) und 3. das Opfer kein Rentner, sondern "nur" ein jugendliches Opfer gewesen wäre?

Zu Punkt 1:
Scheinbar schlagartig wird der deutschen Öffentlichkeit bewusst, dass es Problemjugendliche gibt, weil sie auf einmal fast live miterleben kann, wie es von Zeit zu Zeit in Deutschland zugeht. Ohne diese drastischen Bilder wäre die Geschichte doch schon weitaus unspektakulärer in den Medien und der Polemik der Politiker abgehandelt worden. Aber wenn man gar nicht mehr drum herum kommt, muss man halt Bestürzung vorheucheln...

Zu Punkt 2:
Was für ein Glück für Roland Koch, der gerade bemerkt, wie ihm seine Felle davon schwimmen, dass er sich durch diesen Vorfall als Hardliner profilieren kann. Ich will gar nicht zu sehr auf die ganzen Details eingehen, aber allein die Tatsache, dass Hessen die schlechteste Bilanz bei Jugendgerichtsverfahren hat (oder so etwas in der Richtung, hab den genauen Wortlaut jetzt nicht mehr im Kopf) spricht schon für sich. Ist außerdem schon bitter, wenn man dann auch noch merkt, dass man selbst in den eigenen Reihen über das Ziel hinaus geschossen ist.

Zu Punkt 3:
Ich muss ganz ehrlich zugeben, ich habe keine Ahnung wie es in den Problemvierteln deutscher Großstädte wirklich zugeht. Wie der Großteil der Bevölkerung kenne ich sie nur aus dem Fernsehen und ich muss sagen, da bin ich auch froh drüber. Aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, als ob so eine Verprügelung nicht das erste Mal und schon gar nicht das letzte Mal vorgekommen ist... Ich will gar nicht wissen, wieviele solcher oder ähnlicher Straftaten in Deutschland jährlich passieren. Und das überraschenderweise ohne, dass eine Medienkampagne daraus wird... Das könnte eventuell daran liegen, dass die Opfer schon daran gewöhnt sind oder als zu uninteressant angesehen werden, um sich ernsthaft mit dem Thema auseinander zu setzen.

In diesem Zusammenhang fällt auch oft der Begriff "Zivilcourage". Natürlich ist es eine gute Sache, sich für einen Fremden einzusetzen und ihm in einer bedrohlichen Situation zu helfen. Keine Frage. Aber kann man sich heutzutage eigentlich noch ernsthaft trauen, so etwas zu machen? Wer weiß denn, ob dann nicht auf brutalstmögliche Weise auch auf einen selbst losgegangen wird? Um das zu entscheiden Bedarf es entweder einer ziemlich guten Menschenkenntnis oder einer Riesenportion Glück.
Nur um das klarzustellen, ich bin auch dafür, zu helfen, wo man kann, aber vielleicht sollte man sich erst einmal Gedanken über die sinnvollste Art der Hilfe machen (ein Anruf bei der Polizei etc.), bevor man wortwörtlich ins offene Messer läuft. Nicht dass am Ende zwei Opfer ohne Hilfe zu beklagen sind...

Zu guter Letzt gibt es ja die immer wiederkehrende Debatte über die Gründe der Verrohung der Jugend. In diesem Fall sind es ausnahmsweise mal nicht die "Killerspiele" sondern die allseitsbeliebte fehlende Integration und ein seeehr alter bekannter, das "scheiß Privatfernsehen". Die wagen es doch glatt, zu den Zeiten zu denen viele Menschen (dementsprechend auch viele junge Menschen) Krimiserien und dergleichen zu zeigen, wo Tote zu sehen sind!!! Ja wo gibts denn sowas? Und dann werden die Toten auch noch vor laufender Kamera untersucht und zerpflückt! Das, zusammen mit den Killerspielen kann ja nur dazu führen, dass die Kinder und Jugendlichen auf die Straße rennen und alles angreifen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist (gut, so eine große Gefahr ist das doch nicht, ist doch ein Großteil der deutschen Kinder zu dick und zu faul, um zu rennen und zu jagen, aber das ist ein anderes Thema...).

Bleibt mir noch zu sagen, dass mir diese polemische Heuchelei sowas von auf die Nerven geht (um mich mal gepflegt auszudrücken, ist ja noch keine 22:00 Uhr). So tragisch der Anlass ist, ich hoffe wirklich, dass das alles bald vorbei ist. Aber da bin ich guter Hoffnung, die Medien sind ja gut in sowas und irgendwann wird in Hessen ja auch mal gewählt...

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Donnerstag, 10. Januar 2008
Das merkwürdige Verhalten pubertierender Großstädter bei der Aussehensgestaltung
Langer Titel kurzer Sinn: Egal wo man rumläuft, die Jugend von heute ist in modischen Fragen offensichtlich schmerzfrei.
Gut, an die Hosen in der Kniekehle hat man sich ja schon gewöhnt und zum Glück ist dieses Phänomen nicht mehr ganz so häufig anzutreffen, wie noch vor ein paar Jahren (ganz los sind wir es leider noch immer nicht), aber was zur Zeit auf Deutschlands Straßen rumschlurft ist schon nicht mehr feierlich.

Mützen:
Früher waren Mützen da, um vor unerwünschter Sonneneinstrahlung zu schützen. Das ist heute eher ein positiver Nebeneffekt. Die Mütze (damit ist bei mir eine Base Cap gemeint) ist heute ein modisches Accessoir. Soweit, so unspektakulär. Aber was sollen diese Mützen, die wie ein Krönchen auf die frischgegelten Haare gesetzt werden und so noch ein gutes Stück über den Kopf herausragen? Leiden diese Typen an Entschlussschwäche? Haben sie zu wenig Selbstbewusstsein und müssen sich größer machen, als sie eh nicht sind? Wer da näheres weiß, darf sich ruhig frei fühlen, sein Wissen mit mir zu teilen. Ach ja, ist dieser Wunsch, die Mützen vom Kopf zu schlagen eigentlich natürlich oder sollte ich mal einen Arzt meines Vertrauens aufsuchen?

VoKuHiLa:
Irre ich mich oder ist es nicht schon längst ein gesellschaftlicher Konsens, dass Vokuhilas scheiße aussehen? Und wenn ja, warum gibts den jetzt wieder? Immer wieder laufen mir Kerle vor die Füße, die mit diesem "stylischen" Haarschnitt an Haltestellen oder sonstigen öffentlichen Plätzen rumposen. Die "Krönung" ist dann das hochgelen der oberen Haare, damit die gefärbten Spitzen auch besser zur Geltung kommen. Gerne wird dabei auch wieder die Kombination mit der oben genannten Mütze gewählt, die dann vor jeder verfügbaren spiegelnden Fläche auf den richtigen Sitz überprüft und angepasst wird. Wers braucht...

Herrenhandtasche:
Täusche ich mich, oder waren Herrenhandtaschen vor einiger Zeit noch das Markenzeichen von spießigen (Vor)ruheständlern? Aber wenn man sich diese Teile quer über den Oberkörper hängt und dann auch noch Dolce & Gabbana, Louis Vuitton und wie sie alle heißen draufsteht, dann ist das up-to-date? Vor allem, was hat ein "Mann" denn überhaupt, was er da hinein packen könnte? Gut, vielleicht eine Ersatzmütze und Gel zum Nachbessern des Vokuhilas, aber ich habe ja von Männern gesprochen...

Das bringt mich zu folgender These:

Da (zumindest aus meiner Perspektive) diese Phänomene auch in der beschriebenen Reihenfolge aufgetreten sind, kann durchaus ein kausaler Zusammenhang zwischen ihnen bestehen.

Stellen wir uns also eine heiße Gegend vor, sagen wir irgendwo in der Gegend von Südost-Europa und Asien. Die Sonne knallt nur so von oben herab. Ein einsam reisender Wanderer möchte sich sich vor der sengenden Hitze schützen, hat aber aus Versehen die Mütze seines kleinen Bruders eingesteckt, die ihm logischerweise zu klein ist und somit absteht. Da er länger unterwegs ist, wachsen seine Haare immer weiter. Da ihn aber die verschwitzten Haare unter der Mütze und im Gesicht stören, schneidet er sie ab. Nur die Haare im Nacken bleiben lang, damit auch dieser geschützt ist. Und da er ein Reisender ist, hat er ne Tasche dabei. Diese Figur sieht dann ein deutsches Immigrantenkind, das gerade zu Besuch bei der Großtante aus dem Herkunftsland ist und ist hellauf begeistert von dem grandiosen Outfit.
Warum? Das muss man das Immigrantenkind fragen...

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Samstag, 5. Januar 2008
Warum???
Ja, das frage ich mich allerdings auch... Aber da ich ab und zu juckende Finger kriege und einfach Lust habe, irgendeinen Schwachsinn (deutsch: scheiß) zu schreiben, bietet sich doch ein Blog am besten dafür an. Was ich schreiben werde? Woher soll ich das wissen? Was ich weiß ist, dass ich sehr wahrscheinlich nicht minutiös meinen "spannenden" Alltag wiedergeben werde, sondern dann und wann meinen Senf zu tagesaktuellen Themen oder sonstigen Angelegenheiten abgeben werde. Über meine Fachkenntnisse hülle ich mal den Mantel des Schweigens und verweise nur auf den Titel des Blogs ;) In diesem Sinne auf eine nicht zu nervende Zeit ...

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