Samstag, 26. Januar 2013
Frauen!
kurtinho, 18:39h
Seit geraumer Zeit taucht in regelmäßigen Abständen das Thema Frau in den Medien auf. Hauptsächlich im Zusammenhang mit der Frauenquote und in diesen Tagen dank Herrn Brüderle und Twitter mit dem Hashtag "#Aufschrei" auch im Zuge einer Debatte über männlichen Sexismus.
Wie es aussieht leben wir in einer Welt, in der Frauen systematisch unterdrückt und am Weiterkommen gehindert werden oder es zumindest lange Zeit wurden.
Kommen wir also zum ersten Punkt, der Frauenquote. Wo man hinschaut wird allerorts nach einer Frauenquote gerufen, da es in der Wirtschaft ja eklatant zu wenige Frauen in Führungspositionen gibt und diese dort auch beträchtlich weniger verdienen, als ein vergleichbarer männlicher Kollege. Zumindest zum letzteren Punkt möchte ich auf die Seite www.unstatistik.de verweisen, welche vom Rheinisch Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung betrieben wird. Unter den Punkten "FDZ Ruhr am RWI" und "Unstatistik" wurde einmal kurz und knapp der Mythos unter die Lupe genommen, dass Frauen in der Regel 23% weniger verdienen als Männer. Zusammengefasst lautet die Aussage des Artikels, dass diese Zahl nicht der Wahrheit entspricht, da Frauen und Männer oftmals in unterschiedlichen Berufen tätig sind, sich ihre Arbeitszeiten unterscheiden und es oftmals auch Unterschiede in der Berufserfahrung gibt. Es würden also im Endeffekt Äpfel mit Birnen verglichen und somit die eigentlichen Unterschiede beim Versuch der Lösung des Problems außen vor gelassen.
Kommen wir zum ersten von mir genannten Punkt, den mangelnden Frauen in Führungspositionen. Diesen Punkt kann man in der Tat schwer abstreiten, allerdings (und das ist jetzt meine absolut subjektive, persönliche, männliche Meinung) wird auch hier übertrieben dramatisiert. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin absolut dafür, dass alle Personen gleich behandelt werden müssen, wenn es um Führungspositionen geht, aber dafür muss es auch einen entsprechenden Wettbewerb geben. Jede Frau, die den Anspruch hat eine leitende Rolle spielen zu wollen, sollte alles daran setzen dies auch zu tun und niemand hat das Recht, ihr dies aus geschlechtsspezifischen Gründen zu verwehren. Das gleiche gilt aber auch für den Mann. Und wenn zwei oder mehr Leute Anspruch auf eine Führungsstelle haben, dann sollte der- oder diejenige dafür herangezogen werden, der oder die die beste Qualifikation dafür aufbringt. Punkt. Für einen solchen Wettbewerb müssen aber erst einmal Frauen zur Verfügung stehen! Die Frage ist nämlich, ob Frauen wirklich genauso ticken wie Männer, wenn es darum geht eine höher dotierte Stelle zu bekommen. Ich bin der Meinung, dass dem nicht so ist. Um zu bewerten, woran dies im einzelnen liegt bin ich nicht qualifiziert genug, aber ich bin davon überzeugt, dass der prozentuale Anteil der Männer mit gehobenem Führungsanspruch innerhalb der Männer größer ist, als der äquivalente Anteil unter den Frauen. Entsprechend höher ist somit der Anteil an Männern in diesen Positionen. Erklärungsansätze könnten sein, dass Männer im Schnitt wettbewerbsorientierter als Frauen sind oder auch selbstbewusster an eine solche Möglichkeit herangehen. Ich meine gelesen zu haben, dass Frauen in diesen Situationen viel vorsichtiger und zurückhaltender sind als Männer, die, wenn es darum geht eine bestimmte Stelle zu bekommen, ganz anders auftreten. Auch so etwas beeinflusst das Männer und Frauen Verhältnis.
In diesen Fällen nun eine Quote einführen zu wollen halte somit für eine nicht unbedingt glückliche Lösung, die am eigentlichen Ziel vorbeigeht. Anstatt vermehrt und konsequent daraufhin zu arbeiten, dass die Gleichberechtigung gefördert wird, wird im Gegensatz sogar eine Ungleichbehandlung gefördert, da ja im Zweifelsfall eine Frau eingestellt werden muss, um die geforderte Quote einzuhalten, obwohl eventuell ein Mann besser qualifiziert gewesen wäre. Oft wird in diesem Zuge dann auch das Stigma der "Quotenfrau" hervorgeholt, welches nicht unbedingt von der Hand zu weisen ist, sich meiner Meinung nach aber nicht verallgemeinern lässt. Ein Schritt in die richtige Richtung ist da die anonyme Bewerbung, bei der bis auf den Lebenslauf und die Qualifikation nichts über die Bewerber bekannt ist und diese somit weitestgehend aus objektiven Beweggründen zu einem weiterführenden Gespräch eingeladen werden.
Kommen wir nun zu dem zweiten Thema, welches mich zu diesem Blogeintrag bewogen hat und welches thematisch in dieselbe Richtung geht.
Vor kurzem hat sich eine Journalistin des Nachrichtenmagazins "Stern" zu Wort gemeldet und dem FDP-Politiker Rainer Brüderle vorgeworfen, er habe sie mit unangemessenen Bemerkungen bedrängt (http://www.stern.de/politik/deutschland/rainer-bruederle-der-spitze-kandidat-1959408.html). Sein Verhalten entspricht in etwa dem des peinlichen Onkels auf der Familienfeier, der nach ein paar Sekt alles und jeden mit einem anzüglichen Spruch kommentiert, was ansatzweise weibliche Geschlechtsmerkmale aufweist. Dies mag früher noch gesellschaftlich unbedenklich gewesen sein, in unsere heutige Zeit gehört so ein Verhalten definitiv nicht mehr. Allerdings sollten die Frauen, die von einem Verhalten dieser Art betroffen sind dem vermeintlichen "Charmeur" auch deutlich mitteilen, dass ebendieses in keinster Weise angemessen finden, im Zweifelsfall auch so, dass alle anderen es mitbekommen.
Diese Geschichte wiederum hat sich mehr oder weniger zum Selbstläufer entwickelt. Nun läuft gerade eine Debatte in den Medien, wie viel Sexismus im deutschen Alltag vorhanden ist und wie man ihm begegnen kann. So haben zwei Twitternutzerinnen den Hashtag "#Aufschrei" ins Leben gerufen, unter dem Frauen erzählen können, wie und wo sie in ihrem Alltag schon mit männlichem Sexismus konfrontiert gewesen sind. Es entsteht der Eindruck, als sei die gesamte Wirtschaftswelt nur von testosterongetriebenen wandelnden Potenzpanzern erfüllt, deren größter Spaß es ist, sich an die weibliche Belegschaft ranzumachen. Dem ist natürlich nicht so. Fakt ist, es gibt immer noch zu viele Männer "alter Schule", welche sich auf Grund ihrer Position einbilden, sie könnten sich Sachen erlauben, die eigentlich Tabu sein sollten. Fakt ist aber auch, dass der Begriff "Sexismus" bzw. die Definition einer "sexistischen Bemerkung" keineswegs so klar ist, wie in der Diskussion hier gerne vorausgesetzt wird. Während etwa bestimmte Berührungen oder eindeutige sexuelle Aussagen noch von einem Großteil der Leute als eindeutig sexistisch angesehen werden dürften, sieht es bei zweideutigen Aussagen, Blicken oder sonstigem anderen Verhalten wahrscheinlich weitaus differenzierter aus. Die Frage, was denn nun anzüglich, sexistisch oder gar beleidigend ist, ist im Alltag nämlich von Person zu Person unterschiedlich. Das gilt sowohl für den Sender, als auch den Empfänger der Aussage. Was der einen Dame die Schamesröte ins Gesicht treibt, ruft bei der anderen nur ein müdes Lächeln hervor. Gleichzeitig kann der eine Kollege, der ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Kolleginnen hat einen zweideutigen Spruch machen, der ihm in der nächsten Sekunde wieder verziehen wird, während ein anderer Kollege mit dem selben Spruch eindeutig zu weit gehen würde. Eine eindeutige, allgemeingültige Trennlinie gibt es nicht, zumindest in der, nennen wir sie einmal verbalen Grauzone. Alles darüber hinaus sollte im Grunde durch den Gesetzgeber geregelt sein. Befindet man sich also in dieser verbalen Grauzone, ist es sowohl für Frauen, als auch für Männer notwendig, Unterscheidungsvermögen anzuwenden. Männer sollten es sich zweimal überlegen, ob sie eine gewisse Bemerkung loslassen und Frauen sollten eindeutig klarmachen, dass sie eine solche Behandlung nicht hinnehmen werden. Denn letztendlich kann nur jeder für sich selbst die Trennlinie festlegen und muss dann auch stark genug sein, diese anderen gegenüber zu verteidigen.
Ein weiterer, nicht ganz abzustreitender Punkt ist die Tatsache, dass Frauen ja nicht ausschließlich die Opfer sind, wenn es um anzügliche Kommentare und dergleichen geht. Oft genug müssen sich Männer, welche in einer Frauengruppe arbeiten, mindestens genauso zweideutige Bemerkungen, Popoklapser oder ähnliches gefallen lassen. Aber auch hier gilt, was ich zuvor schon geschrieben habe. Wer seine persönliche Trennlinie nicht klar definiert, darf sich nicht sofort verletzt fühlen, wenn diese überschritten wird. Wie heißt es doch so schön, sprechenden Menschen kann geholfen werden. Und nein, dies ist kein Freifahrtsschein für die Leute, die meinen, dass man nach vorne preschen kann, solange man nicht weiß, woran man beim anderen ist, denn so viel soziales Einfühlungsvermögen sollte man dann doch schon mitbringen, dass man einschätzen kann, wie weit man bei bestimmten Personen gehen darf.
Hinzu kommt, dass das Problem des Sexismus im Alltag bzw. am Arbeitsplatz auch nicht verallgemeinert werden darf. Beispielsweise kann ich mir vorstellen, dass ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin einer Firma, die generell eine sehr durchmischte Belegschaft hat (junge und alte Mitarbeiter, Männer und Frauen) weitaus weniger Probleme hat, als etwa eine Person, die sich in einer gegensätzlichen homogenen Gruppe durchsetzen muss (Journalistin unter Politikern, Pfleger unter Krankenschwestern etc.). Hinzu kommt ein stark ausgeprägtes hierarchisches Denken, welches unangemessene Äußerungen begünstigt. Schließlich ist ein sexistischer Kommentar in letzter Konsequenz immer auch eine Abwertung des Gegenübers.
Was ist also die Quintessenz des Ganzen? Gleichberechtigung ist ein entscheidender Faktor. Sowohl bei der Karriereentwicklung, als auch im alltäglichen Miteinander. Erst wenn man sein Gegenüber als gleichwertig betrachtet, kann man die Person mit dem nötigen Respekt behandeln, den sie verdient.
Wie es aussieht leben wir in einer Welt, in der Frauen systematisch unterdrückt und am Weiterkommen gehindert werden oder es zumindest lange Zeit wurden.
Kommen wir also zum ersten Punkt, der Frauenquote. Wo man hinschaut wird allerorts nach einer Frauenquote gerufen, da es in der Wirtschaft ja eklatant zu wenige Frauen in Führungspositionen gibt und diese dort auch beträchtlich weniger verdienen, als ein vergleichbarer männlicher Kollege. Zumindest zum letzteren Punkt möchte ich auf die Seite www.unstatistik.de verweisen, welche vom Rheinisch Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung betrieben wird. Unter den Punkten "FDZ Ruhr am RWI" und "Unstatistik" wurde einmal kurz und knapp der Mythos unter die Lupe genommen, dass Frauen in der Regel 23% weniger verdienen als Männer. Zusammengefasst lautet die Aussage des Artikels, dass diese Zahl nicht der Wahrheit entspricht, da Frauen und Männer oftmals in unterschiedlichen Berufen tätig sind, sich ihre Arbeitszeiten unterscheiden und es oftmals auch Unterschiede in der Berufserfahrung gibt. Es würden also im Endeffekt Äpfel mit Birnen verglichen und somit die eigentlichen Unterschiede beim Versuch der Lösung des Problems außen vor gelassen.
Kommen wir zum ersten von mir genannten Punkt, den mangelnden Frauen in Führungspositionen. Diesen Punkt kann man in der Tat schwer abstreiten, allerdings (und das ist jetzt meine absolut subjektive, persönliche, männliche Meinung) wird auch hier übertrieben dramatisiert. Bitte nicht falsch verstehen, ich bin absolut dafür, dass alle Personen gleich behandelt werden müssen, wenn es um Führungspositionen geht, aber dafür muss es auch einen entsprechenden Wettbewerb geben. Jede Frau, die den Anspruch hat eine leitende Rolle spielen zu wollen, sollte alles daran setzen dies auch zu tun und niemand hat das Recht, ihr dies aus geschlechtsspezifischen Gründen zu verwehren. Das gleiche gilt aber auch für den Mann. Und wenn zwei oder mehr Leute Anspruch auf eine Führungsstelle haben, dann sollte der- oder diejenige dafür herangezogen werden, der oder die die beste Qualifikation dafür aufbringt. Punkt. Für einen solchen Wettbewerb müssen aber erst einmal Frauen zur Verfügung stehen! Die Frage ist nämlich, ob Frauen wirklich genauso ticken wie Männer, wenn es darum geht eine höher dotierte Stelle zu bekommen. Ich bin der Meinung, dass dem nicht so ist. Um zu bewerten, woran dies im einzelnen liegt bin ich nicht qualifiziert genug, aber ich bin davon überzeugt, dass der prozentuale Anteil der Männer mit gehobenem Führungsanspruch innerhalb der Männer größer ist, als der äquivalente Anteil unter den Frauen. Entsprechend höher ist somit der Anteil an Männern in diesen Positionen. Erklärungsansätze könnten sein, dass Männer im Schnitt wettbewerbsorientierter als Frauen sind oder auch selbstbewusster an eine solche Möglichkeit herangehen. Ich meine gelesen zu haben, dass Frauen in diesen Situationen viel vorsichtiger und zurückhaltender sind als Männer, die, wenn es darum geht eine bestimmte Stelle zu bekommen, ganz anders auftreten. Auch so etwas beeinflusst das Männer und Frauen Verhältnis.
In diesen Fällen nun eine Quote einführen zu wollen halte somit für eine nicht unbedingt glückliche Lösung, die am eigentlichen Ziel vorbeigeht. Anstatt vermehrt und konsequent daraufhin zu arbeiten, dass die Gleichberechtigung gefördert wird, wird im Gegensatz sogar eine Ungleichbehandlung gefördert, da ja im Zweifelsfall eine Frau eingestellt werden muss, um die geforderte Quote einzuhalten, obwohl eventuell ein Mann besser qualifiziert gewesen wäre. Oft wird in diesem Zuge dann auch das Stigma der "Quotenfrau" hervorgeholt, welches nicht unbedingt von der Hand zu weisen ist, sich meiner Meinung nach aber nicht verallgemeinern lässt. Ein Schritt in die richtige Richtung ist da die anonyme Bewerbung, bei der bis auf den Lebenslauf und die Qualifikation nichts über die Bewerber bekannt ist und diese somit weitestgehend aus objektiven Beweggründen zu einem weiterführenden Gespräch eingeladen werden.
Kommen wir nun zu dem zweiten Thema, welches mich zu diesem Blogeintrag bewogen hat und welches thematisch in dieselbe Richtung geht.
Vor kurzem hat sich eine Journalistin des Nachrichtenmagazins "Stern" zu Wort gemeldet und dem FDP-Politiker Rainer Brüderle vorgeworfen, er habe sie mit unangemessenen Bemerkungen bedrängt (http://www.stern.de/politik/deutschland/rainer-bruederle-der-spitze-kandidat-1959408.html). Sein Verhalten entspricht in etwa dem des peinlichen Onkels auf der Familienfeier, der nach ein paar Sekt alles und jeden mit einem anzüglichen Spruch kommentiert, was ansatzweise weibliche Geschlechtsmerkmale aufweist. Dies mag früher noch gesellschaftlich unbedenklich gewesen sein, in unsere heutige Zeit gehört so ein Verhalten definitiv nicht mehr. Allerdings sollten die Frauen, die von einem Verhalten dieser Art betroffen sind dem vermeintlichen "Charmeur" auch deutlich mitteilen, dass ebendieses in keinster Weise angemessen finden, im Zweifelsfall auch so, dass alle anderen es mitbekommen.
Diese Geschichte wiederum hat sich mehr oder weniger zum Selbstläufer entwickelt. Nun läuft gerade eine Debatte in den Medien, wie viel Sexismus im deutschen Alltag vorhanden ist und wie man ihm begegnen kann. So haben zwei Twitternutzerinnen den Hashtag "#Aufschrei" ins Leben gerufen, unter dem Frauen erzählen können, wie und wo sie in ihrem Alltag schon mit männlichem Sexismus konfrontiert gewesen sind. Es entsteht der Eindruck, als sei die gesamte Wirtschaftswelt nur von testosterongetriebenen wandelnden Potenzpanzern erfüllt, deren größter Spaß es ist, sich an die weibliche Belegschaft ranzumachen. Dem ist natürlich nicht so. Fakt ist, es gibt immer noch zu viele Männer "alter Schule", welche sich auf Grund ihrer Position einbilden, sie könnten sich Sachen erlauben, die eigentlich Tabu sein sollten. Fakt ist aber auch, dass der Begriff "Sexismus" bzw. die Definition einer "sexistischen Bemerkung" keineswegs so klar ist, wie in der Diskussion hier gerne vorausgesetzt wird. Während etwa bestimmte Berührungen oder eindeutige sexuelle Aussagen noch von einem Großteil der Leute als eindeutig sexistisch angesehen werden dürften, sieht es bei zweideutigen Aussagen, Blicken oder sonstigem anderen Verhalten wahrscheinlich weitaus differenzierter aus. Die Frage, was denn nun anzüglich, sexistisch oder gar beleidigend ist, ist im Alltag nämlich von Person zu Person unterschiedlich. Das gilt sowohl für den Sender, als auch den Empfänger der Aussage. Was der einen Dame die Schamesröte ins Gesicht treibt, ruft bei der anderen nur ein müdes Lächeln hervor. Gleichzeitig kann der eine Kollege, der ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Kolleginnen hat einen zweideutigen Spruch machen, der ihm in der nächsten Sekunde wieder verziehen wird, während ein anderer Kollege mit dem selben Spruch eindeutig zu weit gehen würde. Eine eindeutige, allgemeingültige Trennlinie gibt es nicht, zumindest in der, nennen wir sie einmal verbalen Grauzone. Alles darüber hinaus sollte im Grunde durch den Gesetzgeber geregelt sein. Befindet man sich also in dieser verbalen Grauzone, ist es sowohl für Frauen, als auch für Männer notwendig, Unterscheidungsvermögen anzuwenden. Männer sollten es sich zweimal überlegen, ob sie eine gewisse Bemerkung loslassen und Frauen sollten eindeutig klarmachen, dass sie eine solche Behandlung nicht hinnehmen werden. Denn letztendlich kann nur jeder für sich selbst die Trennlinie festlegen und muss dann auch stark genug sein, diese anderen gegenüber zu verteidigen.
Ein weiterer, nicht ganz abzustreitender Punkt ist die Tatsache, dass Frauen ja nicht ausschließlich die Opfer sind, wenn es um anzügliche Kommentare und dergleichen geht. Oft genug müssen sich Männer, welche in einer Frauengruppe arbeiten, mindestens genauso zweideutige Bemerkungen, Popoklapser oder ähnliches gefallen lassen. Aber auch hier gilt, was ich zuvor schon geschrieben habe. Wer seine persönliche Trennlinie nicht klar definiert, darf sich nicht sofort verletzt fühlen, wenn diese überschritten wird. Wie heißt es doch so schön, sprechenden Menschen kann geholfen werden. Und nein, dies ist kein Freifahrtsschein für die Leute, die meinen, dass man nach vorne preschen kann, solange man nicht weiß, woran man beim anderen ist, denn so viel soziales Einfühlungsvermögen sollte man dann doch schon mitbringen, dass man einschätzen kann, wie weit man bei bestimmten Personen gehen darf.
Hinzu kommt, dass das Problem des Sexismus im Alltag bzw. am Arbeitsplatz auch nicht verallgemeinert werden darf. Beispielsweise kann ich mir vorstellen, dass ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin einer Firma, die generell eine sehr durchmischte Belegschaft hat (junge und alte Mitarbeiter, Männer und Frauen) weitaus weniger Probleme hat, als etwa eine Person, die sich in einer gegensätzlichen homogenen Gruppe durchsetzen muss (Journalistin unter Politikern, Pfleger unter Krankenschwestern etc.). Hinzu kommt ein stark ausgeprägtes hierarchisches Denken, welches unangemessene Äußerungen begünstigt. Schließlich ist ein sexistischer Kommentar in letzter Konsequenz immer auch eine Abwertung des Gegenübers.
Was ist also die Quintessenz des Ganzen? Gleichberechtigung ist ein entscheidender Faktor. Sowohl bei der Karriereentwicklung, als auch im alltäglichen Miteinander. Erst wenn man sein Gegenüber als gleichwertig betrachtet, kann man die Person mit dem nötigen Respekt behandeln, den sie verdient.
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Mittwoch, 26. Januar 2011
Ein Plädoyer
kurtinho, 19:31h
Es ist also endlich mal wieder soweit, ein weiteres Mal steht der Untergang des Abendlandes kurz bevor. Das Dschungelcamp läuft! Und es fasziniert mehr Menschen denn je...
Und wieder wiederholt sich das übliche Spiel, der trotzige Rest der Hochkulturverfechter schimpft über das menschenverachtende Prinzip, welches die eh schon grassierende Volksverdummung um ein Vielfaches potenziert. Und eigentlich ist doch der Zuschauer, der sich so etwas anschaut sogar noch niveauloser, als die Teilnehmer. So weit, so bekannt.
Und doch kann man diesem schlimmsten Auswuchs des Prekariatsfernsehens eine gewisse Faszination nicht absprechen. Dabei kann man die Menschen grob in drei Kategorien einteilen.
Kategorie 1: Der Fan
Dieses bemitleidenswerte Geschöpf am unteren Ende der IQ-Skala, das sich am Leid und dem Ekel des Dschungelcamps ergötzt und für den der Niveaulimbo nicht tief genug getanzt werden kann.
Kategorie 2: Der Verächter
Er ist angewidert von der Sendung. Nie im Leben würde er sich so etwas angucken. Hat er auch gar keine Zeit zu, denn wenn er nach seinem anstrengenden Arbeitstag die FAZ durchgelesen hat, kommt immer eine schöne Dokumentation auf 3Sat oder ein Kunstfilm auf Arte.
Kategorie 3: Der Uninteressierte
Er verträgt sich mit beiden Parteien. Er verurteilt nicht den Fan und er paktiert auch nicht mit dem Verächter. Es interessiert ihn schlichtweg einfach nicht. Er ist wahrscheinlich sogar der ehrlichste unter den dreien.
So viel zu den Klischees...
Tatsächlich sieht die Sache natürlich anders aus (auch wenn diese Einteilung das Diskutieren über das Format natürlich erheblich vereinfachen würde). Auch ich verfolge regelmäßig das Treiben im australischen Dschungel, obwohl ich mir zunächst vorgenommen habe, es zu ignorieren. Was hat mich aber davon abgebracht?
Zunächst war es wohl dann doch die menschliche Neugier, das Interesse an dem, wie sich vermeintliche Selbstdarsteller in einer "Extremsituation" verhalten, wenn es auf Teamwork ankommt. Doch das ist nicht alles. Im Gegensatz zu den in der Tat grottenschlechten TV-Formaten, die nachmittags auf den Privaten zu sehen sind, setzt das Dschungelcamp konsequent auf Selbstironie. Dies zieht sich durch die mal besser, mal schlechter witzig gelungenen Kommentare der Moderatoren. Aber auch die Teilnehmer haben das ein oder andere Mal gezeigt, dass sie wissen, worauf sie sich eingelassen haben. Wobei man zugeben muss, dass alles andere auch sehr überraschend wäre.
Eine zusätzliche Komponente ist die sich entwickelnde Gruppendynamik, die besonders in der aktuellen Staffel dank Sarah Dingens eine besonderes Highlight darstellt. Wie schon erwähnt ist eigentlich jeder Kandidat ein Selbstdarsteller. Das muss er oder sie ja auch sein, schließlich ist es ja das erklärte Ziel, den Zuschauer davon zu überzeugen, dass man selbst derjenige welche ist, der das Zeug dazu hat, den Dschungelthron zu besteigen.
Das spannende ist nun, zu beobachten, wie sich die Kandidaten bei dieser Mission schlagen. Zur Perfektion hat es besagte Sarah Knappik, Verzeihung Dingens, getrieben. Diese "Ich scheiße auf alle anderen" Attitüde gepaart mit der "Warum hat mich keiner Lieb" Heulerei stellt die anderen Teilnehmer vor ungeahnte Herausforderungen. Es ist im Prinzip unmöglich, sich ob dieses krassen Verhaltens seine im Vorfeld schön zurechtgelegte Dschungelidentität aufrecht zu erhalten. Der Zuschauer sieht echte Emotionen, zwar von RTL inszeniert und zurechtgeschnitten, aber echt. Der Zuschauer fiebert mit und wird schließlich unweigerlich mit der Frage konfrontiert, wie er sich in dieser Situation verhalten würde.
Man mag es kaum für möglich halten, aber dieser Untergang des Abendlandes bewirkt Selbstreflexion. Da kann ich noch so viele Dokumentationen über das Paarungsverhalten des Ostafrikanischen Nacktkolibris oder Kunstfilme über einen taubstummen russischen Balletttänzer ohne Arme und Beine angucken, über mich und mein Verhalten mache ich mir danach keine Gedanken.
Und wieder wiederholt sich das übliche Spiel, der trotzige Rest der Hochkulturverfechter schimpft über das menschenverachtende Prinzip, welches die eh schon grassierende Volksverdummung um ein Vielfaches potenziert. Und eigentlich ist doch der Zuschauer, der sich so etwas anschaut sogar noch niveauloser, als die Teilnehmer. So weit, so bekannt.
Und doch kann man diesem schlimmsten Auswuchs des Prekariatsfernsehens eine gewisse Faszination nicht absprechen. Dabei kann man die Menschen grob in drei Kategorien einteilen.
Kategorie 1: Der Fan
Dieses bemitleidenswerte Geschöpf am unteren Ende der IQ-Skala, das sich am Leid und dem Ekel des Dschungelcamps ergötzt und für den der Niveaulimbo nicht tief genug getanzt werden kann.
Kategorie 2: Der Verächter
Er ist angewidert von der Sendung. Nie im Leben würde er sich so etwas angucken. Hat er auch gar keine Zeit zu, denn wenn er nach seinem anstrengenden Arbeitstag die FAZ durchgelesen hat, kommt immer eine schöne Dokumentation auf 3Sat oder ein Kunstfilm auf Arte.
Kategorie 3: Der Uninteressierte
Er verträgt sich mit beiden Parteien. Er verurteilt nicht den Fan und er paktiert auch nicht mit dem Verächter. Es interessiert ihn schlichtweg einfach nicht. Er ist wahrscheinlich sogar der ehrlichste unter den dreien.
So viel zu den Klischees...
Tatsächlich sieht die Sache natürlich anders aus (auch wenn diese Einteilung das Diskutieren über das Format natürlich erheblich vereinfachen würde). Auch ich verfolge regelmäßig das Treiben im australischen Dschungel, obwohl ich mir zunächst vorgenommen habe, es zu ignorieren. Was hat mich aber davon abgebracht?
Zunächst war es wohl dann doch die menschliche Neugier, das Interesse an dem, wie sich vermeintliche Selbstdarsteller in einer "Extremsituation" verhalten, wenn es auf Teamwork ankommt. Doch das ist nicht alles. Im Gegensatz zu den in der Tat grottenschlechten TV-Formaten, die nachmittags auf den Privaten zu sehen sind, setzt das Dschungelcamp konsequent auf Selbstironie. Dies zieht sich durch die mal besser, mal schlechter witzig gelungenen Kommentare der Moderatoren. Aber auch die Teilnehmer haben das ein oder andere Mal gezeigt, dass sie wissen, worauf sie sich eingelassen haben. Wobei man zugeben muss, dass alles andere auch sehr überraschend wäre.
Eine zusätzliche Komponente ist die sich entwickelnde Gruppendynamik, die besonders in der aktuellen Staffel dank Sarah Dingens eine besonderes Highlight darstellt. Wie schon erwähnt ist eigentlich jeder Kandidat ein Selbstdarsteller. Das muss er oder sie ja auch sein, schließlich ist es ja das erklärte Ziel, den Zuschauer davon zu überzeugen, dass man selbst derjenige welche ist, der das Zeug dazu hat, den Dschungelthron zu besteigen.
Das spannende ist nun, zu beobachten, wie sich die Kandidaten bei dieser Mission schlagen. Zur Perfektion hat es besagte Sarah Knappik, Verzeihung Dingens, getrieben. Diese "Ich scheiße auf alle anderen" Attitüde gepaart mit der "Warum hat mich keiner Lieb" Heulerei stellt die anderen Teilnehmer vor ungeahnte Herausforderungen. Es ist im Prinzip unmöglich, sich ob dieses krassen Verhaltens seine im Vorfeld schön zurechtgelegte Dschungelidentität aufrecht zu erhalten. Der Zuschauer sieht echte Emotionen, zwar von RTL inszeniert und zurechtgeschnitten, aber echt. Der Zuschauer fiebert mit und wird schließlich unweigerlich mit der Frage konfrontiert, wie er sich in dieser Situation verhalten würde.
Man mag es kaum für möglich halten, aber dieser Untergang des Abendlandes bewirkt Selbstreflexion. Da kann ich noch so viele Dokumentationen über das Paarungsverhalten des Ostafrikanischen Nacktkolibris oder Kunstfilme über einen taubstummen russischen Balletttänzer ohne Arme und Beine angucken, über mich und mein Verhalten mache ich mir danach keine Gedanken.
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Freitag, 26. November 2010
Volkskrankheit
kurtinho, 20:43h
Es ist mal wieder soweit, eine neue Welle aus Absurdistan hat Deutschland vor geraumer Zeit getroffen und ihre Spuren hinterlassen.
Kaum glaubte man einen Rückgang der ich-trag-vokuhila-und-kann-meine-mütze-nicht-richtig-aufsetzen Fraktion zu verspüren, hat sich ein neues Gespenst in bzw. auf männlichen deutschen Köpfen eingenistet.
Ich nenne es jetzt mal liebevoll die Justin-Bieber-Gedächtnisfrisur (JBG). Dabei wird die Haarpracht etwas länger gelassen, um dann platt an den Kopf gedrückt und durch entsprechende Hilfsmittel fixiert zu werden, so dass unweigerlich der Eindruck entsteht, dass das entsprechende Individuum die Nacht mit einem Blumentopf auf dem Kopf verbracht hat.
Sieht immerhin schonmal besser aus, als der Neo-Vokuhila.
Das Problem besteht nur darin, dass bei längeren Haaren auch unweigerlich welche im Sichtfeld des JBG-Trägers landen. Früher hätte man sich die Haare einfach aus dem Gesicht gestrichen, aber heute pappt ja alles zusammen, also muss ein anderes Mittel gefunden werden. Als populärste und gleichzeitig am dümmsten aussehende Variante hat sich dabei das Kopfschütteln herauskristallisiert. Da passiert es also, dass ein JBG-Fetischist aus dem Nichts heraus mit dem Kopf zuckt, damit das lästige Haarteil aus dem Sichtfeld verschwindet. Dummerweise denkt die entsprechende Haarpartie aber nicht daran, an Ort und Stelle zu bleiben und macht sich wieder auf den Weg in Richtung Gesicht, was erst durch ein erneutes Zucken unterbunden werden kann. So kommt es vor, dass einem diese Typen gegenüber sitzen und alle 10-20 Sekunden mit dem Kopf zucken, ohne dass Ihnen das überhaupt bewusst ist. Sieht man Ihnen ins Gesicht, weiß man wenigstens, was los ist, sitzt man aber hinter diesen Kreaturen, geht der erste Gedanke wahrscheinlich eher in die medizinische Richtung...
Da drängt sich bei mir die Frage auf, was wohl passiert, wenn diese Frisur nicht mehr getragen wird? Hat man dann dieses Zucken schon so verinnerlicht, dass man es nicht mehr abstellen kann? Könnte unpraktisch werden, z.B. in einem Vorstellungsgespräch oder beim Zahnarzt...
Naja, mir solls egal sein, solange nicht das hier passiert:
;)
Kaum glaubte man einen Rückgang der ich-trag-vokuhila-und-kann-meine-mütze-nicht-richtig-aufsetzen Fraktion zu verspüren, hat sich ein neues Gespenst in bzw. auf männlichen deutschen Köpfen eingenistet.
Ich nenne es jetzt mal liebevoll die Justin-Bieber-Gedächtnisfrisur (JBG). Dabei wird die Haarpracht etwas länger gelassen, um dann platt an den Kopf gedrückt und durch entsprechende Hilfsmittel fixiert zu werden, so dass unweigerlich der Eindruck entsteht, dass das entsprechende Individuum die Nacht mit einem Blumentopf auf dem Kopf verbracht hat.
Sieht immerhin schonmal besser aus, als der Neo-Vokuhila.
Das Problem besteht nur darin, dass bei längeren Haaren auch unweigerlich welche im Sichtfeld des JBG-Trägers landen. Früher hätte man sich die Haare einfach aus dem Gesicht gestrichen, aber heute pappt ja alles zusammen, also muss ein anderes Mittel gefunden werden. Als populärste und gleichzeitig am dümmsten aussehende Variante hat sich dabei das Kopfschütteln herauskristallisiert. Da passiert es also, dass ein JBG-Fetischist aus dem Nichts heraus mit dem Kopf zuckt, damit das lästige Haarteil aus dem Sichtfeld verschwindet. Dummerweise denkt die entsprechende Haarpartie aber nicht daran, an Ort und Stelle zu bleiben und macht sich wieder auf den Weg in Richtung Gesicht, was erst durch ein erneutes Zucken unterbunden werden kann. So kommt es vor, dass einem diese Typen gegenüber sitzen und alle 10-20 Sekunden mit dem Kopf zucken, ohne dass Ihnen das überhaupt bewusst ist. Sieht man Ihnen ins Gesicht, weiß man wenigstens, was los ist, sitzt man aber hinter diesen Kreaturen, geht der erste Gedanke wahrscheinlich eher in die medizinische Richtung...
Da drängt sich bei mir die Frage auf, was wohl passiert, wenn diese Frisur nicht mehr getragen wird? Hat man dann dieses Zucken schon so verinnerlicht, dass man es nicht mehr abstellen kann? Könnte unpraktisch werden, z.B. in einem Vorstellungsgespräch oder beim Zahnarzt...
Naja, mir solls egal sein, solange nicht das hier passiert:
;)
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Dienstag, 12. Oktober 2010
Schwachsinn 21
kurtinho, 20:04h
Juhu, endlich mal wieder was, was so lange in den Medien wieder und wiedergekäut wird, bis es mir so langsam auf die Nerven geht.
Der Stuttgarter Bahnhof... Die böse böse Landesregierung will in Kooperation mit dem Bund und der Bahn doch glatt den Bahnhof neubauen...
Die haben sich wahrscheinlich letztes Jahr getroffen und in einer Nacht und Nebelaktion ausgeheckt, wie man das schön kassierte Wählergeld am besten vernichten kann, ohne das den dummen Häuslebauern eine Chance gegeben wird, etwas dagegen zu unternehmen...
Wie, das Projekt gibts schon viel länger? Mal gucken, was Wikipedia dazu sagt...
"Die Geschichte des Projekts geht maßgeblich auf einen Vorschlag des Verkehrswissenschaftlers Gerhard Heimerl von 1988 zurück und wurde 1994 der Öffentlichkeit vorgestellt.[7] Am 2. Februar 2010 begannen die Bauarbeiten.[8] Die Inbetriebnahme ist für Dezember 2019 geplant. Die geplanten Projektkosten liegen bei rund 4,1 Milliarden Euro (Stand: Dezember 2009)."
Hmm... war wohl doch nichts mit der heimlichen Nacht und Nebelaktion... Anscheinend ist das Thema also spätestens seit 16 Jahren bekannt...
16 Jahre, in denen also genug Zeit gewesen wäre, gegen dieses zugegebenermaßen absolut überflüssige Großprojekt vorzugehen. 16 Jahre, in denen genug Zeit gewesen wäre, darauf hinzuweisen, dass der Streckenneubau und die Verlegung unter Tage weder wirtschaftlich, noch zukukunftsorientiert ist. 16 Jahre in denen man den Schönrechnereien mit harten Argumenten hätte entgegentreten können. 16 Jahre, in denen dem Projekt jegliche Legitimation hätte genommen werden können.
Wer aber 16 Jahre lang schläft und dann, wenn tatsächlich alle rechtlichen Hürden genommen sind und es auf einmal losgeht einen auf empört macht und so lange provoziert, bis evtl. Menschen in Gefahr gebracht werden, der sollte sich mal Gedanken machen, ob die sogenannte gute Sache, für die er da eintritt wirklich so gut ist, wie er meint...
Der Stuttgarter Bahnhof... Die böse böse Landesregierung will in Kooperation mit dem Bund und der Bahn doch glatt den Bahnhof neubauen...
Die haben sich wahrscheinlich letztes Jahr getroffen und in einer Nacht und Nebelaktion ausgeheckt, wie man das schön kassierte Wählergeld am besten vernichten kann, ohne das den dummen Häuslebauern eine Chance gegeben wird, etwas dagegen zu unternehmen...
Wie, das Projekt gibts schon viel länger? Mal gucken, was Wikipedia dazu sagt...
"Die Geschichte des Projekts geht maßgeblich auf einen Vorschlag des Verkehrswissenschaftlers Gerhard Heimerl von 1988 zurück und wurde 1994 der Öffentlichkeit vorgestellt.[7] Am 2. Februar 2010 begannen die Bauarbeiten.[8] Die Inbetriebnahme ist für Dezember 2019 geplant. Die geplanten Projektkosten liegen bei rund 4,1 Milliarden Euro (Stand: Dezember 2009)."
Hmm... war wohl doch nichts mit der heimlichen Nacht und Nebelaktion... Anscheinend ist das Thema also spätestens seit 16 Jahren bekannt...
16 Jahre, in denen also genug Zeit gewesen wäre, gegen dieses zugegebenermaßen absolut überflüssige Großprojekt vorzugehen. 16 Jahre, in denen genug Zeit gewesen wäre, darauf hinzuweisen, dass der Streckenneubau und die Verlegung unter Tage weder wirtschaftlich, noch zukukunftsorientiert ist. 16 Jahre in denen man den Schönrechnereien mit harten Argumenten hätte entgegentreten können. 16 Jahre, in denen dem Projekt jegliche Legitimation hätte genommen werden können.
Wer aber 16 Jahre lang schläft und dann, wenn tatsächlich alle rechtlichen Hürden genommen sind und es auf einmal losgeht einen auf empört macht und so lange provoziert, bis evtl. Menschen in Gefahr gebracht werden, der sollte sich mal Gedanken machen, ob die sogenannte gute Sache, für die er da eintritt wirklich so gut ist, wie er meint...
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Sonntag, 5. September 2010
Der Volksmuezzin und seine Thesen
kurtinho, 21:19h
Endlich ist der Sommer vorbei und mit ihm das dazugehörige Loch. Endlich gibt es wieder wichtige Dinge zu diskutieren. Da wären zum Beispiel die AKW Laufzeiten oder die scheinbar gelöste Kapitänsfrage beim DFB. Aber nein, was muss man jetzt jeden Tag hören, sehen und lesen (also auch hier): Thilo Sarrazin!
Der hat ja klammheimlich ein Buch verfasst, in dem er wilde Thesen über die zukünftige Entwicklung der Migration in Deutschland und deren Auswirkungen kundtut. Und die Geschichte mit den Judengenen. Und dass Deutschland in 20 Jahren zu 80% muslimisch ist. Hab ich zumindest gehört, dass das in dem Buch drinsteht, gelesen hab ichs nicht. Aber da stehe ich wahrscheinlich ziemlich allein auf weiter Flur, wenn man sich mal anguckt, wer nicht alles sein Gesicht vor möglichst viele Kameras hält und ausschweifend darüber schwadroniert, warum Herr Sarrazin denn jetzt der Teufel in Menschengestalt ist.
Fakt ist wohl, dass in dem Buch tatsächlich Dinge stehen, deren Argumentation einzig und allein den Gehirnwindungen Herrn Sarrazins (und seiner Mitautoren?) entsprungen sind und gleichzeitig als wissenschaftliche Tatsachen bezeichnet werden. Das kommt daher, dass wirkliche wissenschaftliche Studien uminterpretiert und zum eigenen Zweck neu ausgelegt werden. Somit fällt es dem geneigten Leser natürlich viel leichter, das gelesene für bare Münze zu nehmen.
Dies scheint auch wunderbar zu funktionieren, wie eine Umfrage der Bild am Sonntag aktuell zeigt, laut der angeblich 18% aller Deutschen eine Thilo Sarrazin Partei wählen würden. Die Aussagekraft sei allerdings erst einmal so in den Raum gestellt, stammt diese Umfrage doch 1. aus der BILD (wenn auch ein Umfrageunternehmen beauftragt wurde) und 2. ist es eher fraglich, wie viele Menschen, die in einer Umfrage eine solche Antwort geben auch bei einer tatsächlichen Wahl so entscheiden würden.
Was diese Zahl aber nichtsdestotrotz zeigt, ist die scheinbar latente Auffassung in einem nicht unerheblichen Teil der deutschen Bevölkerung, dass wir zu viele (nicht integrierte) Ausländer/Muslime in unserem Land haben und dass radikal etwas dagegen unternommen werden muss (das ist zumindest der Tenor, den ich aus der bisherigen Diskussion mitgenommen habe). Mich würde mal interessieren, was unsere Freunde von der NPD, Pro NRW und wie sie alle heißen dazu zu sagen haben. Ach, das weiß ich ja sogar: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,715089,00.html
Trotzdem setzen viele Menschen bei Sarrazins Thesen an und denken: „Irgendwie hat er ja recht. Und endlich spricht es mal einer aus.“ Doch das ist leider ist das Problem, denn was der werte Herr Volksmuezzin da vorbetet entspricht eben nicht der Realität. Das bedeutet natürlich nicht, dass eitel Sonnenschein auf dem Gebiet der Integration herrscht, doch die (mutmaßlich!) von Herrn Sarrazin beschriebenen Zustände existieren de facto so nicht und werden mit großer Wahrscheinlichkeit auch so nicht eintreten.
„Aber ich seh es doch jeden Tag auf der Straße, dass der Mann recht hat!“ würde ich jetzt wahrscheinlich von vielen Menschen zu hören bekommen. Das ist leider die Krux an der ganzen Sache. Natürlich haben wir ein Problem mit einer großen Gruppe der in Deutschland lebenden Migranten. Das bezweifelt auch niemand, aber das Ausmaß und die Auswirkungen dieses Problems sind meines Erachtens weitaus weniger dramatisch, als es Thilo Sarrazin beschreibt.
Das Problem besteht glaube ich größtenteils darin, dass jeder entweder schon selbst schlechte Erfahrungen mit Ausländern gemacht oder zumindest von anderen davon gehört hat. Diese Eindrücke haben sich eingeprägt und bewusst oder unbewusst Vorurteile gegenüber diesem Personenkreis gebildet. Davon will ich mich in keinster Weise freisprechen. Wenn ich durch die Stadt gehe und sehe die türkischen Mütter mit ihren Kopftüchern und langen Kleidern oder eine Gruppe junger Türken, die mit stolz geschwellter Brust durch die Gegend flanieren, gehen mir wahrscheinlich dieselben Gedanken durch den Kopf, wie bei jedem anderen auch. Der Unterschied ist, dass man diese Gedanken aber auch reflektieren sollte. Sind denn wirklich alle so oder machen diese Leute nur einen kleineren (dafür gut sichtbaren) Teil des Ganzen aus? Was ebenfalls in die Meinungsbildung mit einfließt, ist das Prinzip, dass sich positive Eindrücke viel weniger stark einprägen, als negative. Sehen wir also eine fließend deutsch sprechende Türkin, einen in die Arbeitswelt integrierten Türken oder sonst etwas „normales“, wird dies unser Gesamtbild wahrscheinlich nur wenig bis gar nicht verändern, hören wir aber, dass ein türkischer Vater seine Tochter nicht zum Schwimmunterricht gelassen hat, dann wird unser Vorurteil wieder bestärkt.
Schlussendlich kann man sagen, dass die ganze Diskussion auch etwas Positives hat, nämlich dass sich jetzt anscheinend wieder etwas ernster mit dem Thema Integration auseinandergesetzt wird. Dies schien mir bisher nämlich viel zu oft eine pro forma Angelegenheit gewesen zu sein. Damit die ganze Sache aber auch Erfolg hat, darf man sich nicht darauf verlassen, dass andere etwas tun. Es fängt schon damit an, dass ich versuche nicht mehr nur das Schlechte zu sehen und zu denken „Guck mal die da!“ (Und da packe ich mir auch an die eigene Nase) Wenn man der anderen Seite auch mal eine Chance gibt, wer weiß, was dabei herauskommt…
Der hat ja klammheimlich ein Buch verfasst, in dem er wilde Thesen über die zukünftige Entwicklung der Migration in Deutschland und deren Auswirkungen kundtut. Und die Geschichte mit den Judengenen. Und dass Deutschland in 20 Jahren zu 80% muslimisch ist. Hab ich zumindest gehört, dass das in dem Buch drinsteht, gelesen hab ichs nicht. Aber da stehe ich wahrscheinlich ziemlich allein auf weiter Flur, wenn man sich mal anguckt, wer nicht alles sein Gesicht vor möglichst viele Kameras hält und ausschweifend darüber schwadroniert, warum Herr Sarrazin denn jetzt der Teufel in Menschengestalt ist.
Fakt ist wohl, dass in dem Buch tatsächlich Dinge stehen, deren Argumentation einzig und allein den Gehirnwindungen Herrn Sarrazins (und seiner Mitautoren?) entsprungen sind und gleichzeitig als wissenschaftliche Tatsachen bezeichnet werden. Das kommt daher, dass wirkliche wissenschaftliche Studien uminterpretiert und zum eigenen Zweck neu ausgelegt werden. Somit fällt es dem geneigten Leser natürlich viel leichter, das gelesene für bare Münze zu nehmen.
Dies scheint auch wunderbar zu funktionieren, wie eine Umfrage der Bild am Sonntag aktuell zeigt, laut der angeblich 18% aller Deutschen eine Thilo Sarrazin Partei wählen würden. Die Aussagekraft sei allerdings erst einmal so in den Raum gestellt, stammt diese Umfrage doch 1. aus der BILD (wenn auch ein Umfrageunternehmen beauftragt wurde) und 2. ist es eher fraglich, wie viele Menschen, die in einer Umfrage eine solche Antwort geben auch bei einer tatsächlichen Wahl so entscheiden würden.
Was diese Zahl aber nichtsdestotrotz zeigt, ist die scheinbar latente Auffassung in einem nicht unerheblichen Teil der deutschen Bevölkerung, dass wir zu viele (nicht integrierte) Ausländer/Muslime in unserem Land haben und dass radikal etwas dagegen unternommen werden muss (das ist zumindest der Tenor, den ich aus der bisherigen Diskussion mitgenommen habe). Mich würde mal interessieren, was unsere Freunde von der NPD, Pro NRW und wie sie alle heißen dazu zu sagen haben. Ach, das weiß ich ja sogar: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,715089,00.html
Trotzdem setzen viele Menschen bei Sarrazins Thesen an und denken: „Irgendwie hat er ja recht. Und endlich spricht es mal einer aus.“ Doch das ist leider ist das Problem, denn was der werte Herr Volksmuezzin da vorbetet entspricht eben nicht der Realität. Das bedeutet natürlich nicht, dass eitel Sonnenschein auf dem Gebiet der Integration herrscht, doch die (mutmaßlich!) von Herrn Sarrazin beschriebenen Zustände existieren de facto so nicht und werden mit großer Wahrscheinlichkeit auch so nicht eintreten.
„Aber ich seh es doch jeden Tag auf der Straße, dass der Mann recht hat!“ würde ich jetzt wahrscheinlich von vielen Menschen zu hören bekommen. Das ist leider die Krux an der ganzen Sache. Natürlich haben wir ein Problem mit einer großen Gruppe der in Deutschland lebenden Migranten. Das bezweifelt auch niemand, aber das Ausmaß und die Auswirkungen dieses Problems sind meines Erachtens weitaus weniger dramatisch, als es Thilo Sarrazin beschreibt.
Das Problem besteht glaube ich größtenteils darin, dass jeder entweder schon selbst schlechte Erfahrungen mit Ausländern gemacht oder zumindest von anderen davon gehört hat. Diese Eindrücke haben sich eingeprägt und bewusst oder unbewusst Vorurteile gegenüber diesem Personenkreis gebildet. Davon will ich mich in keinster Weise freisprechen. Wenn ich durch die Stadt gehe und sehe die türkischen Mütter mit ihren Kopftüchern und langen Kleidern oder eine Gruppe junger Türken, die mit stolz geschwellter Brust durch die Gegend flanieren, gehen mir wahrscheinlich dieselben Gedanken durch den Kopf, wie bei jedem anderen auch. Der Unterschied ist, dass man diese Gedanken aber auch reflektieren sollte. Sind denn wirklich alle so oder machen diese Leute nur einen kleineren (dafür gut sichtbaren) Teil des Ganzen aus? Was ebenfalls in die Meinungsbildung mit einfließt, ist das Prinzip, dass sich positive Eindrücke viel weniger stark einprägen, als negative. Sehen wir also eine fließend deutsch sprechende Türkin, einen in die Arbeitswelt integrierten Türken oder sonst etwas „normales“, wird dies unser Gesamtbild wahrscheinlich nur wenig bis gar nicht verändern, hören wir aber, dass ein türkischer Vater seine Tochter nicht zum Schwimmunterricht gelassen hat, dann wird unser Vorurteil wieder bestärkt.
Schlussendlich kann man sagen, dass die ganze Diskussion auch etwas Positives hat, nämlich dass sich jetzt anscheinend wieder etwas ernster mit dem Thema Integration auseinandergesetzt wird. Dies schien mir bisher nämlich viel zu oft eine pro forma Angelegenheit gewesen zu sein. Damit die ganze Sache aber auch Erfolg hat, darf man sich nicht darauf verlassen, dass andere etwas tun. Es fängt schon damit an, dass ich versuche nicht mehr nur das Schlechte zu sehen und zu denken „Guck mal die da!“ (Und da packe ich mir auch an die eigene Nase) Wenn man der anderen Seite auch mal eine Chance gibt, wer weiß, was dabei herauskommt…
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Freitag, 30. Januar 2009
Wenn die SPD ein Auto wäre...
kurtinho, 18:51h
Stellen wir uns einmal vor, die SPD wäre ein Auto. 1998 war sie noch ziemlich gut in Schuss und Gerhard Schröder hatte das Steuer sicher in der Hand. Mit der Zeit traten zwar immer mal wieder kleine Störungen auf, aber erst nach 6 bis 7 Jahren merkte Schröder, dass er das Auto wohl nicht mehr über den TÜV bringen könnte. Was macht er also? Er setzt augenscheinlich alles auf eine Karte, aber er bekommt die Plakette nicht. Gut, dass er sich im Vorfeld schonal bei Gazprom umgeguckt hat, das dämpft die Enttäuschung doch erheblich.
Doch was ist mit der SPD? In einer langen Nachtschicht schaffen Franz Müntefering und Matthias Platzeck es, den Wagen doch nochmal so gerade flott zu kriegen, so dass es für die ersehnte Plakette reicht, wenn auch nur in Kombination mit der Konkurrenz.
Zunächst sieht auch alles ganz gut aus, Platzeck fährt mit Münte im Rücken sicher neben der CDU her und alles läuft. Doch auf einmal bekommt er gesundheitliche Probleme und auch Münte zieht sich nach einiger Zeit aus persönlichen Günden zurück, die SPD gerät ins erste Schleudern.
Ein neuer Man soll das Steuer wieder herum reißen. Sein Name: Kurt Beck. Der ist der Ansicht, weil er in Rheinland-Pfalz der Chef bei jedem Autoscooter war, könnte er doch wohl auch mit der SPD aufnehmen.
Dumm nur, wenn man schon direkt am Anfang nicht merkt, wie man sich immer weiter verfährt... und sich dann als Navi auch noch Andrea Ypsilanti an Bord holt. Erst sagt sie es geht immer geradeaus und dann will sie doch auf einmal scharf links abbiegen...
Die Folge: Die beiden setzen die Karre mit so einer Wucht gegen die Wand, dass nur noch der Rumpf der SPD übrig bleibt.
Das kann sich auch der eigentlich pensionierte Münte nicht mit länger ansehen und versucht abermals zu retten, was noch zu retten ist, diesmal mit seinem Busenfreund Franz Walter Steinmeier.
Das Problem: Die nächste TÜV-Untersuchung steht schon wieder an und es ist sehr fraglich, ob sie bis dahin zumindest den Motor wieder gestartet kriegen...
Wir dürfen gespannt sein...
Doch was ist mit der SPD? In einer langen Nachtschicht schaffen Franz Müntefering und Matthias Platzeck es, den Wagen doch nochmal so gerade flott zu kriegen, so dass es für die ersehnte Plakette reicht, wenn auch nur in Kombination mit der Konkurrenz.
Zunächst sieht auch alles ganz gut aus, Platzeck fährt mit Münte im Rücken sicher neben der CDU her und alles läuft. Doch auf einmal bekommt er gesundheitliche Probleme und auch Münte zieht sich nach einiger Zeit aus persönlichen Günden zurück, die SPD gerät ins erste Schleudern.
Ein neuer Man soll das Steuer wieder herum reißen. Sein Name: Kurt Beck. Der ist der Ansicht, weil er in Rheinland-Pfalz der Chef bei jedem Autoscooter war, könnte er doch wohl auch mit der SPD aufnehmen.
Dumm nur, wenn man schon direkt am Anfang nicht merkt, wie man sich immer weiter verfährt... und sich dann als Navi auch noch Andrea Ypsilanti an Bord holt. Erst sagt sie es geht immer geradeaus und dann will sie doch auf einmal scharf links abbiegen...
Die Folge: Die beiden setzen die Karre mit so einer Wucht gegen die Wand, dass nur noch der Rumpf der SPD übrig bleibt.
Das kann sich auch der eigentlich pensionierte Münte nicht mit länger ansehen und versucht abermals zu retten, was noch zu retten ist, diesmal mit seinem Busenfreund Franz Walter Steinmeier.
Das Problem: Die nächste TÜV-Untersuchung steht schon wieder an und es ist sehr fraglich, ob sie bis dahin zumindest den Motor wieder gestartet kriegen...
Wir dürfen gespannt sein...
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Montag, 26. Januar 2009
Deutsches Fernsehen ist anscheinend scheiße
kurtinho, 00:55h
Da sind sie wieder. Die Moralwächter der Nation, mal im Gewand diverser Rundfunkräte der ARD, mal in Form von hochtrabenden Feuilleton-Journalisten und mal in Form der CSU...
Wenn man nach ihnen geht, ist das Deutsche Fernsehen unerhört, moralisch verwerflich und generell auf einem beispiellos tiefen Niveau.
Da gibt es einen Oliver Pocher, der ja allgemein schon für den Verfall des deutschen Fernsehens steht und dann macht er auch noch Witze über die NS-Zeit (Stichwort Nazometer) und über Claus von Stauffenberg aka. Tom Cruise bzw. den Wirbel um ihn. Wie kann man es wagen, den größten aller deutschen Helden auf eine so derartig plumpe Weise zu verhöhnen...
Hallo? Wenn nicht Tom Cruise mit seinem Film gekommen wäre und dieses aberwitzige Bohei darum verursacht hätte, wäre es gar nicht soweit gekommen und Pochers Anspielung (die ich zugegebenerweise nicht gesehen habe) hätte gar keine Grundlage gehabt. Über dessen Witzigkeit kann ich dementsprechend nichts sagen, aber das steht auch auf einem anderen Blatt.
Weiter geht es mit dem Dschungelcamp, manchen Leuten auch bekannt unter dem Namen "Untergang des Abendlandes" oder "Zeichen der Apokalypse"... Die mittlerweile 4. Ausgabe ist dieses Wochenende wieder zuende gegangen und wieder wurden unbekannte Leute mit hochgradig narzistischen Neigungen freiwillig ekligen "Dschungelprüfungen" unterzogen und Millionen von Deutschensahen ihnen dabei zu. Zumindest sagt das die Statistik, offiziell gibt das ja niemand zu. Wahrscheinlich sind die Millionen Zuschauer alles Journalisten, die sich in ihren Kolummnen, Blogs und Kommentaren über jede einzelne Folge beschweren, die einmal mehr ein Beleg für die Verdummung des Volkes darstellte.
Das ist ungefähr so, als würde ein Kommentator auf der Titanic beschreiben, wie das Schiff auf den Eisberg zusteuert, sich dabei über den unfähigen Kapitän beschwert, danach das Sinken live beschreibt und dabei mit untergeht.
Zu guter Letzt die liebe nette CSU... Bei Wetten dass...? hatten anscheinend zwei Tierpfleger anhand des Geruchs des Kotes die diesen ablassende Tierart bestimmt... Ist bestimmt nicht jedermanns Sache, aber wer meint, dass es ihm/ihr Spaß macht, soll es machen. Einen gewissen Unterhaltungswert kann ich so etwas zumindest nicht absprechen.
Die Leute von der CSU anscheinend schon... Zitat: "TV Widerlich und eine derartige Kulturlosigkeit gehören nicht ins deutsche Fernsehen, und schon gar nicht ins Öffentlich-Rechtliche".
Aber der Heile-Welt-Volksmusikterror und Rosamunde Pilcher schon, oder was?! Hat die CSU angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen oder zumindest anstehender Wahlen nichts anderes zu tun, als sich über Tierkot bei Wetten dass...? aufzuregen? Und vor allem: Wen interessiert das denn bitteschön? Das ist doch, wenn überhaupt, Gesprächsthema für die Kaffepause des nächsten Tages...
Naja, wahrscheinlich sehen diese Leute sich als Experten, wenn es darum geht, (von) Scheiße zu erzählen...
Wenn man nach ihnen geht, ist das Deutsche Fernsehen unerhört, moralisch verwerflich und generell auf einem beispiellos tiefen Niveau.
Da gibt es einen Oliver Pocher, der ja allgemein schon für den Verfall des deutschen Fernsehens steht und dann macht er auch noch Witze über die NS-Zeit (Stichwort Nazometer) und über Claus von Stauffenberg aka. Tom Cruise bzw. den Wirbel um ihn. Wie kann man es wagen, den größten aller deutschen Helden auf eine so derartig plumpe Weise zu verhöhnen...
Hallo? Wenn nicht Tom Cruise mit seinem Film gekommen wäre und dieses aberwitzige Bohei darum verursacht hätte, wäre es gar nicht soweit gekommen und Pochers Anspielung (die ich zugegebenerweise nicht gesehen habe) hätte gar keine Grundlage gehabt. Über dessen Witzigkeit kann ich dementsprechend nichts sagen, aber das steht auch auf einem anderen Blatt.
Weiter geht es mit dem Dschungelcamp, manchen Leuten auch bekannt unter dem Namen "Untergang des Abendlandes" oder "Zeichen der Apokalypse"... Die mittlerweile 4. Ausgabe ist dieses Wochenende wieder zuende gegangen und wieder wurden unbekannte Leute mit hochgradig narzistischen Neigungen freiwillig ekligen "Dschungelprüfungen" unterzogen und Millionen von Deutschensahen ihnen dabei zu. Zumindest sagt das die Statistik, offiziell gibt das ja niemand zu. Wahrscheinlich sind die Millionen Zuschauer alles Journalisten, die sich in ihren Kolummnen, Blogs und Kommentaren über jede einzelne Folge beschweren, die einmal mehr ein Beleg für die Verdummung des Volkes darstellte.
Das ist ungefähr so, als würde ein Kommentator auf der Titanic beschreiben, wie das Schiff auf den Eisberg zusteuert, sich dabei über den unfähigen Kapitän beschwert, danach das Sinken live beschreibt und dabei mit untergeht.
Zu guter Letzt die liebe nette CSU... Bei Wetten dass...? hatten anscheinend zwei Tierpfleger anhand des Geruchs des Kotes die diesen ablassende Tierart bestimmt... Ist bestimmt nicht jedermanns Sache, aber wer meint, dass es ihm/ihr Spaß macht, soll es machen. Einen gewissen Unterhaltungswert kann ich so etwas zumindest nicht absprechen.
Die Leute von der CSU anscheinend schon... Zitat: "TV Widerlich und eine derartige Kulturlosigkeit gehören nicht ins deutsche Fernsehen, und schon gar nicht ins Öffentlich-Rechtliche".
Aber der Heile-Welt-Volksmusikterror und Rosamunde Pilcher schon, oder was?! Hat die CSU angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen oder zumindest anstehender Wahlen nichts anderes zu tun, als sich über Tierkot bei Wetten dass...? aufzuregen? Und vor allem: Wen interessiert das denn bitteschön? Das ist doch, wenn überhaupt, Gesprächsthema für die Kaffepause des nächsten Tages...
Naja, wahrscheinlich sehen diese Leute sich als Experten, wenn es darum geht, (von) Scheiße zu erzählen...
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Dienstag, 30. Dezember 2008
Film-/Songtitel für Politiker, die Erste
kurtinho, 01:07h
Hmm... welche Film- oder Songtitel würden unsere Politiker wohl passend beschreiben?
Wolfgang Schäuble - Rollin' (Limp Bizkit); Der Mann, der zuviel wusste (A. Hitchcock) (eigentlich wissen will, aber gut...)
Guido Westerwelle - Die Perfekte Welle (Juli)
Jürgen Möllemann - Vom Winde verweht (V. Fleming), Drop Zone (J. Badham)
Kurt Beck - Cut off the Top (Beatsteaks)
Klaus Wowereit - Lady in Red (Chris de Burgh)
Andrea Ypsilanti - Hypocrites (Bob Marley); Bitch (Meredith Brooks)
Helmut Schmidt - Thank You For Smoking (J. Reitman); Be Cool (F. G. Gray)
Silvio Berlusconi - The Italian Job - Jagd auf die Millionen (F. G. Gray)
Bill Clinton - Sexbomb (Tom Jones)
Dick Cheney - I Shot the Sheriff (Bob Marley)
Nicolas Sarkozy - French Kissing (Sarah Connor)
Hillary Clinton - Maneater (Nelly Furtado)
Gerhard Schröder - James Bond: Liebesgrüße aus Moskau (T. Young); P.I.M.P. (50 Cent)
Angela Merkel - Sitting, Waiting, Wishing (Jack Johnson)
George Bush - Kein Alkohol ist auch keine Lösung (Die Toten Hosen); Jesus He Knows Me (Genesis); Remmidemmi (Deichkind), Lord of War (A. Niccol); American Idiot (Greenday)
Wolfgang Schäuble - Rollin' (Limp Bizkit); Der Mann, der zuviel wusste (A. Hitchcock) (eigentlich wissen will, aber gut...)
Guido Westerwelle - Die Perfekte Welle (Juli)
Jürgen Möllemann - Vom Winde verweht (V. Fleming), Drop Zone (J. Badham)
Kurt Beck - Cut off the Top (Beatsteaks)
Klaus Wowereit - Lady in Red (Chris de Burgh)
Andrea Ypsilanti - Hypocrites (Bob Marley); Bitch (Meredith Brooks)
Helmut Schmidt - Thank You For Smoking (J. Reitman); Be Cool (F. G. Gray)
Silvio Berlusconi - The Italian Job - Jagd auf die Millionen (F. G. Gray)
Bill Clinton - Sexbomb (Tom Jones)
Dick Cheney - I Shot the Sheriff (Bob Marley)
Nicolas Sarkozy - French Kissing (Sarah Connor)
Hillary Clinton - Maneater (Nelly Furtado)
Gerhard Schröder - James Bond: Liebesgrüße aus Moskau (T. Young); P.I.M.P. (50 Cent)
Angela Merkel - Sitting, Waiting, Wishing (Jack Johnson)
George Bush - Kein Alkohol ist auch keine Lösung (Die Toten Hosen); Jesus He Knows Me (Genesis); Remmidemmi (Deichkind), Lord of War (A. Niccol); American Idiot (Greenday)
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Sonntag, 21. September 2008
kein Kommentar
kurtinho, 13:02h
Die Agrarminister der EU haben bei einer ihrer letzten Sitzungen bei einem Programmpunkt darüber abgestimmt, ob eine iranische Oppositionsgruppe (irgendwas mit Mudschaheddin) in der EU auf die schwarze Liste gesetzt werden sollen, damit sie dann offiziell als Terrorgruppe anerkannt werden. Weitere Informationen sind den entsprechenden Medien zu entnehmen...
Dazu brauche ich ja wohl nichts mehr zu sagen, oder?
Dazu brauche ich ja wohl nichts mehr zu sagen, oder?
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Sonntag, 7. September 2008
Nieder mit den Klischees!!!
kurtinho, 19:15h
Neulich im Internet:
Ein namentlich nicht genannter Internetnutzer möchte sich über die aktuelle Nachrichtenlage des Tages auf der Seite eines bekannten Wochenmagazins informieren. Was gibt's neues in Südossetien? Wer liegt zur Zeit vorne, McCain oder Obama? Welcher Fußballspieler hat sich verletzt? Und was muss der namentlich nicht genannte Internetnutzer dann lesen?
Die EU hat beschlossen, dass diskriminierende, klischeebeladene Werbung ab sofort verboten werden muss und wird!!! Prinzipiell ja keine schlechte Idee, wobei sich die Frage stellt, wo wir (zumindest in Deutschland) diskriminierende Werbung haben... Wir haben vielleicht diskrimierendes Programm, bei dem geistig zurückgebliebene Menschen öffentlich bloßgestellt werden (9Live, DSF, generell Nachtprogramm, Die Autohändler...), aber die Werbung wäre jetzt eher weiter unten auf meiner Diskriminierungsliste gelandet.
Aber zum Glück wird die Begründung ja sofort mitgeliefert:
"Geschlechtsspezifische Klischees in der Werbung stecken Frauen, Männer, Mädchen und Jungen in eine Zwangsjacke, beschränken Individuen auf vorgegebene künstliche Geschlechterrollen, die oftmals herabwürdigend, beschämend und erniedrigend für beide Geschlechter sind", schrieb die schwedische EU-Abgeordnete der Vereinigten Linken in ihrem Bericht für den Frauenausschuss.
Im Klartext: Bilder von Muttis in der Küche und Vatis auf der Arbeit sind weltfremd und verderben unsere Kinder, die wir zur Beschäftigung mal eben 3 Stunden vor den Fernseher gesetzt haben.
Mal abgesehen davon, dass es meiner Ansicht nach bedenklich ist, dass Kinder ihre gesellschaftlichen Vorstelllung eher aus der Werbung beziehen sollen, als von ihrer direkten Umgebung, finde ich es noch erstaunlicher, mit welchem Ergebnis der Beschluss durchgesetzt wurde:
"Die Initiative zur Fernsehwerbung unterstützten 504 Abgeordnete bei 110 Gegenstimmen und 22 Enthaltungen. "
Bei sowas ist die EU anscheinend ganz vorne dabei, weil es ja genau das ist, was mindestens 99% der EU-Bürger schon seit Jahren bewegt...
Aber wenn die EU mal wirklich gefragt ist, wie zum Beispiel bei einer angemessenen Reaktion auf die Krise in Georgien, dann kommen nur halbgare wischi-waschi Aussagen bei raus, nach dem Motto wir denken darüber nach evtl. Sanktionen anzudrohen...
Man muss halt Prioritäten setzen...
Ein namentlich nicht genannter Internetnutzer möchte sich über die aktuelle Nachrichtenlage des Tages auf der Seite eines bekannten Wochenmagazins informieren. Was gibt's neues in Südossetien? Wer liegt zur Zeit vorne, McCain oder Obama? Welcher Fußballspieler hat sich verletzt? Und was muss der namentlich nicht genannte Internetnutzer dann lesen?
Die EU hat beschlossen, dass diskriminierende, klischeebeladene Werbung ab sofort verboten werden muss und wird!!! Prinzipiell ja keine schlechte Idee, wobei sich die Frage stellt, wo wir (zumindest in Deutschland) diskriminierende Werbung haben... Wir haben vielleicht diskrimierendes Programm, bei dem geistig zurückgebliebene Menschen öffentlich bloßgestellt werden (9Live, DSF, generell Nachtprogramm, Die Autohändler...), aber die Werbung wäre jetzt eher weiter unten auf meiner Diskriminierungsliste gelandet.
Aber zum Glück wird die Begründung ja sofort mitgeliefert:
"Geschlechtsspezifische Klischees in der Werbung stecken Frauen, Männer, Mädchen und Jungen in eine Zwangsjacke, beschränken Individuen auf vorgegebene künstliche Geschlechterrollen, die oftmals herabwürdigend, beschämend und erniedrigend für beide Geschlechter sind", schrieb die schwedische EU-Abgeordnete der Vereinigten Linken in ihrem Bericht für den Frauenausschuss.
Im Klartext: Bilder von Muttis in der Küche und Vatis auf der Arbeit sind weltfremd und verderben unsere Kinder, die wir zur Beschäftigung mal eben 3 Stunden vor den Fernseher gesetzt haben.
Mal abgesehen davon, dass es meiner Ansicht nach bedenklich ist, dass Kinder ihre gesellschaftlichen Vorstelllung eher aus der Werbung beziehen sollen, als von ihrer direkten Umgebung, finde ich es noch erstaunlicher, mit welchem Ergebnis der Beschluss durchgesetzt wurde:
"Die Initiative zur Fernsehwerbung unterstützten 504 Abgeordnete bei 110 Gegenstimmen und 22 Enthaltungen. "
Bei sowas ist die EU anscheinend ganz vorne dabei, weil es ja genau das ist, was mindestens 99% der EU-Bürger schon seit Jahren bewegt...
Aber wenn die EU mal wirklich gefragt ist, wie zum Beispiel bei einer angemessenen Reaktion auf die Krise in Georgien, dann kommen nur halbgare wischi-waschi Aussagen bei raus, nach dem Motto wir denken darüber nach evtl. Sanktionen anzudrohen...
Man muss halt Prioritäten setzen...
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