... newer stories
Montag, 2. Juli 2012
Ich mag Tiere
kurtinho, 21:27h
Ich mag Tiere. In den verschiedensten Variationen: gekocht, gebraten, frittiert, gegrillt und was auch immer. Und ja, ich bin mir bewusst, dass diese Tiere vorher dafür sterben mussten. Wäre auch blöd, sonst würden die beim Zubereiten immer wieder abhauen…
Spätestens hier werden manche Leute Schnappatmung bekommen, denn wie kann der Mensch es bloß mit seinem Gewissen vereinbaren, dass ein unschuldiges Lebewesen für das eigene Wohl sein Leben lassen muss?
Nun ja, der Schlüssel liegt in zwei Worten: seinem Gewissen. Ich für meinen Teil sehe kein Problem darin, dass Tiere wegen Leuten wie mir geschlachtet werden. Ich akzeptiere auf der anderen Seite aber auch die Leute, die sagen, dass sie dies nicht wollen, da dies ihr ureigenstes Recht ist. Wenn dies nun alles wäre, würde ich diesen Kommentar hier bestimmt nicht schreiben, also was genau ist mein Problem?
Mein Problem sind die Vegetarier (oder deren Steigerungsform die Veganer), die missionarisch ihre Ansichten jedem ins Gesicht drücken müssen, der es nicht sehen oder hören will. Und das sage ich nicht, weil ich diese wunderschönen Bilder, Berichte oder sonst was nicht sehen und weiter in meiner heilen Fleischwelt leben will. Sondern weil es einfach nervt! Ja, ich weiß, dass das Schlachten von Tieren keine schöne Angelegenheit ist und wenn Tiere unter erbärmlichen Umständen gemästet werden finde auch ich das nicht gut. Aber wenn man mir dies immer und immer wieder mit der vor Moral nur so triefenden Keule vor den Kopf knallt, dann steigert dies nicht zwangsläufig meine Aufmerksamkeit zu diesem Thema, sondern ich stumpfe im Gegenteil ab. Hinzu kommen dann so pseudo-schockierende Bilder, auf denen dann z.B. ein Haufen Knochenreste zu sehen ist, mit dem Kommentar „viel Spaß bei euren Gummibärchen“. Ja, danke, werde ich haben! Spätestens seit dem BSE-Ausbruch ist doch bekannt, dass Gelatine aus Knochenresten besteht, warum sollte mich jetzt also ein Bild davon erschüttern?
Ich für meinen Teil wäre sogar bereit, mehr für Fleisch zu bezahlen, wenn dadurch sichergestellt ist, dass die Haltung und Schlachtung der Tiere unter entsprechenden, vorher definierten Bedingungen abgelaufen ist.
Andererseits bin ich auch nur ein Mensch. Ich habe keinen „Metzger meines Vertrauens“ um die Ecke und mal eben in die Kühltheke vom Supermarkt zu greifen ist eine sehr verlockende Möglichkeit. Da gebe ich offen zu, sehe ich bei mir Verbesserungsbedarf.
Aber man muss sich auch vor Augen halten, dass es mir finanziell nicht unbedingt schlecht geht. Doch wie sieht es bei anderen aus? Viele Menschen hätten wahrscheinlich ein größeres Problem damit, wenn sie auf einmal mehr für ihr Essen ausgeben müssten, zumal ich mir auch nicht wirklich sicher bin, ob der Verzicht auf Fleisch bzw. tierische Produkte nicht sogar noch teurer würde.
Ein ganz anderer Aspekt ist die Gesundheit, insbesondere bei Verfechtern der veganen Lebensweise. Ich verzichte hier und jetzt erst einmal auf solche Pauschalaussagen nach dem Motto „Veganismus erzeugt Mangelernährung und macht (langfristig) krank“. Ich bin kein Experte auf diesem Gebiet und genauso, wie der Fleischesser bestimmt irgendwo Studien finden kann, die dies bestätigen (das mit dem Krankmachen, nicht, dass ich kein Experte bin ;-) ), so kann der Veganer dies für seine Sichtweise ebenso tun. So wie ich es aber verstehe, ist es nicht damit getan, darauf zu achten, was ich (nicht) esse, da z.B. Vitamin B12 oder Calcium hauptsächlich über tierische Erzeugnisse aufgenommen werden und dem Körper somit gezielt zusätzlich zugeführt werden muss. Wie es aussieht, wird gerade aus diesem Grund unter bestimmten Umständen von einer veganen Lebensweise abgeraten (Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstumsphase, Alter…). Es ist also nicht alles Gold, was glänzt.
Letztenendes ist die Frage, ob ich Fleisch esse oder nicht also eine ganz persönliche Entscheidung (ja, auch wenn die Tiere vorher nicht gefragt werden, ob sie gegessen werden wollen. Aber das Leben ist nunmal kein Ponyhof). Nur weil ich mich moralisch im Vorteil wäge, muss ich andere noch lange nicht mit meiner persönlichen Meinung belästigen bzw. ständig diese Weltverbessererattitüde raushängen lassen.
Das wiederum soll nicht heißen, dass Themen wie Tierhaltung, gesündere Ernährung etc. totgeschwiegen werden sollen, aber kann man nicht einen entsprechenden Rahmen dafür schaffen und dies tun? Vielleicht würde ich mich dann auch mal wirklich mit dem Thema befassen und unter Umständen die eine oder andere Konsequenz daraus ziehen, aber solange ich Veganer mit Nervensägen gleichsetze, wird dies wohl nicht passieren.
P.S.: Es hat schon was leicht ironisches, wenn ich im Internet von veganen Mettigeln lese oder ich veganes Chili „con“ (bzw. in dem Fall dann „sin“) Carne vorgesetzt bekomme ;)
Spätestens hier werden manche Leute Schnappatmung bekommen, denn wie kann der Mensch es bloß mit seinem Gewissen vereinbaren, dass ein unschuldiges Lebewesen für das eigene Wohl sein Leben lassen muss?
Nun ja, der Schlüssel liegt in zwei Worten: seinem Gewissen. Ich für meinen Teil sehe kein Problem darin, dass Tiere wegen Leuten wie mir geschlachtet werden. Ich akzeptiere auf der anderen Seite aber auch die Leute, die sagen, dass sie dies nicht wollen, da dies ihr ureigenstes Recht ist. Wenn dies nun alles wäre, würde ich diesen Kommentar hier bestimmt nicht schreiben, also was genau ist mein Problem?
Mein Problem sind die Vegetarier (oder deren Steigerungsform die Veganer), die missionarisch ihre Ansichten jedem ins Gesicht drücken müssen, der es nicht sehen oder hören will. Und das sage ich nicht, weil ich diese wunderschönen Bilder, Berichte oder sonst was nicht sehen und weiter in meiner heilen Fleischwelt leben will. Sondern weil es einfach nervt! Ja, ich weiß, dass das Schlachten von Tieren keine schöne Angelegenheit ist und wenn Tiere unter erbärmlichen Umständen gemästet werden finde auch ich das nicht gut. Aber wenn man mir dies immer und immer wieder mit der vor Moral nur so triefenden Keule vor den Kopf knallt, dann steigert dies nicht zwangsläufig meine Aufmerksamkeit zu diesem Thema, sondern ich stumpfe im Gegenteil ab. Hinzu kommen dann so pseudo-schockierende Bilder, auf denen dann z.B. ein Haufen Knochenreste zu sehen ist, mit dem Kommentar „viel Spaß bei euren Gummibärchen“. Ja, danke, werde ich haben! Spätestens seit dem BSE-Ausbruch ist doch bekannt, dass Gelatine aus Knochenresten besteht, warum sollte mich jetzt also ein Bild davon erschüttern?
Ich für meinen Teil wäre sogar bereit, mehr für Fleisch zu bezahlen, wenn dadurch sichergestellt ist, dass die Haltung und Schlachtung der Tiere unter entsprechenden, vorher definierten Bedingungen abgelaufen ist.
Andererseits bin ich auch nur ein Mensch. Ich habe keinen „Metzger meines Vertrauens“ um die Ecke und mal eben in die Kühltheke vom Supermarkt zu greifen ist eine sehr verlockende Möglichkeit. Da gebe ich offen zu, sehe ich bei mir Verbesserungsbedarf.
Aber man muss sich auch vor Augen halten, dass es mir finanziell nicht unbedingt schlecht geht. Doch wie sieht es bei anderen aus? Viele Menschen hätten wahrscheinlich ein größeres Problem damit, wenn sie auf einmal mehr für ihr Essen ausgeben müssten, zumal ich mir auch nicht wirklich sicher bin, ob der Verzicht auf Fleisch bzw. tierische Produkte nicht sogar noch teurer würde.
Ein ganz anderer Aspekt ist die Gesundheit, insbesondere bei Verfechtern der veganen Lebensweise. Ich verzichte hier und jetzt erst einmal auf solche Pauschalaussagen nach dem Motto „Veganismus erzeugt Mangelernährung und macht (langfristig) krank“. Ich bin kein Experte auf diesem Gebiet und genauso, wie der Fleischesser bestimmt irgendwo Studien finden kann, die dies bestätigen (das mit dem Krankmachen, nicht, dass ich kein Experte bin ;-) ), so kann der Veganer dies für seine Sichtweise ebenso tun. So wie ich es aber verstehe, ist es nicht damit getan, darauf zu achten, was ich (nicht) esse, da z.B. Vitamin B12 oder Calcium hauptsächlich über tierische Erzeugnisse aufgenommen werden und dem Körper somit gezielt zusätzlich zugeführt werden muss. Wie es aussieht, wird gerade aus diesem Grund unter bestimmten Umständen von einer veganen Lebensweise abgeraten (Schwangerschaft, Stillzeit, Wachstumsphase, Alter…). Es ist also nicht alles Gold, was glänzt.
Letztenendes ist die Frage, ob ich Fleisch esse oder nicht also eine ganz persönliche Entscheidung (ja, auch wenn die Tiere vorher nicht gefragt werden, ob sie gegessen werden wollen. Aber das Leben ist nunmal kein Ponyhof). Nur weil ich mich moralisch im Vorteil wäge, muss ich andere noch lange nicht mit meiner persönlichen Meinung belästigen bzw. ständig diese Weltverbessererattitüde raushängen lassen.
Das wiederum soll nicht heißen, dass Themen wie Tierhaltung, gesündere Ernährung etc. totgeschwiegen werden sollen, aber kann man nicht einen entsprechenden Rahmen dafür schaffen und dies tun? Vielleicht würde ich mich dann auch mal wirklich mit dem Thema befassen und unter Umständen die eine oder andere Konsequenz daraus ziehen, aber solange ich Veganer mit Nervensägen gleichsetze, wird dies wohl nicht passieren.
P.S.: Es hat schon was leicht ironisches, wenn ich im Internet von veganen Mettigeln lese oder ich veganes Chili „con“ (bzw. in dem Fall dann „sin“) Carne vorgesetzt bekomme ;)
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories